Koordinator für die Nachtökonomie in Nürnberg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

eine wachsende Stadt wie Nürnberg profitiert von einer ausgeprägten Abend- und Nachtökonomie. Sie ist Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor und zunehmend auch ein weicher Standortfaktor für Metropolregionen wie Nürnberg. Das Nachtleben betrifft jedoch auch immer die Belange der Anwohner und Anwohnerinnen. Lärm und Müll sind häufig auftretende Problemfelder. Die Konflikte zwischen Nachtleben, lokaler Ökonomie und Wohnbevölkerung sind vorprogrammiert.

Vor diesem Hintergrund hat die SPD-Stadtratsfraktion den Diskussionsprozess „Management der Nachtökonomie“ angestoßen und unter anderem den Amsterdamer Nachtbürgermeister im April 2016 nach Nürnberg eingeladen. Wichtig war den Antragsstellern dabei, die verschiedenen Akteure (Anwohner, Wirte, Clubbetreiber, Bürgerverein, etc.) zu beteiligen, um Konfliktpotentiale zu entschärfen und gemeinsam Lösungs- und Handlungsansätze zu erarbeiten.

Ein erster Bericht der Verwaltung im RWA am 29.09.2018 resümierte, dass ein unabhängiger einheitlicher Ansprechpartner in der Stadt wünschenswert sei. Vorgeschaltet sollten im Rahmen einer kleinen Studie/Datenerhebung die Handlungsbedarfe untersucht werden, um zielgerichtet Maßnahmen abzuleiten. Inzwischen hat Mannheim nun bereits als erste deutsche Stadt einen aus Nürnberg stammenden Nachtbürgermeister gewählt und kann schon von ersten Erfahrungen berichten.

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im Rechts- und Wirtschaftsausschuss folgenden

Antrag:

  1. Die Verwaltung erstellt eine Analyse über die Projekte zur Nachtökonomie aus anderen Städten (Koblenz, Mannheim, München, Berlin), um gezielt Handlungsansätze für Nürnberg ableiten zu können.
  2. Die Verwaltung berichtet über die „strukturelle Einbindung“ des Nachtbürgermeisters in Mannheim und die dortigen ersten Erfahrungen.
  3. Die Verwaltung erarbeitet unter Beteiligung der relevanten Akteure ein Konzept für einen Nachtökonomie-Beauftragten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragsteller

Thorsten Brehm
stv. Fraktionsvorsitzender

 

und

 

Katja Strohhacker
stv. Fraktionsvorsitzende