Mitnahme von Elektro-Scootern in VAG-Bussen

SPD-Fraktion möchte Lösungen für Elektro-Scooter-Fahrer.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

weil ein Gutachten Elektro-Scooter für Ältere und Gehbehinderte in Bussen und Bahnen als gefährlich einstuft, haben verschiedene Verkehrsbetriebe deutschlandweit die Mitnahme dieser Fahrzeuge verboten. Behindertenverbände kritisieren die Entscheidung und stellen das Gutachten in Frage.

Das Verbot soll nun auch auf Nürnberg ausgeweitet werden, damit wären auch hier Gehbehinderte und alte Menschen, die auf Elektromobilen unterwegs sind, betroffen. Von einem Tag auf den anderen wäre der Bus tabu und sie würden dann an den Haltestellen vor verschlossenen Fahrzeugtüren sitzen.

Die zwischen sechs und 15 Stundenkilometer schnellen Geräte sind größer und schwerer als einfache Rollstühle und vor allem für Fahrten auf der Straße gedacht. Den Verkehrsunternehmen zufolge gefährden sie die Sicherheit der Fahrgäste. Das Gutachten verweist in seiner Einschätzung darauf, dass durch ein Kippen oder Rutschen eines Elektromobils Dritte und auch die Nutzer des Hilfsmittels selbst gefährdet werden könnten, insbesondere wenn der Busfahrer bremse oder beschleunige. Zudem würden Fahrgäste durch große Scooter behindert. Diese werden demnach als deutlich problematischer eingestuft als Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder. Die Verkehrsbetriebe wollen deshalb keinerlei Risiko eingehen. Rollatoren und Rollstühle können aber nach wie vor mitgenommen werden.

Vor der Verbotsempfehlung war die Lage dem Gutachten zufolge unübersichtlich: Oft lag es einfach im Ermessen des Fahrers, ob er einen E-Scooter und dessen Fahrer mitnahm.

Da nun das Verbot auch auf Nürnberg ausgeweitet werden soll, wären auch hier Gehbehinderte und alte Menschen, die auf Elektromobilen unterwegs sind, betroffen.

Deshalb stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im Verkehrsausschuss folgenden

Antrag  

Die Verwaltung berichtet über den aktuellen Sachstand und prüft zusammen mit der VAG, ob und unter welchen Voraussetzungen Elektro-Scooter z. B. mit Spanngurten oder anderen Mitteln nicht doch in Bussen befestigt werden oder mit anderen Möglichkeiten der Sicherung versehen werden können, damit deren weitere Beförderung möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Antragsteller

Lorenz Gradl
stv. Fraktionsvorsitzender

 

und

 

Gerhard Groh
Stadtrat