PM zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen!

„Als er begann, auch die Kinder zu schlagen, bin ich endlich abgehauen“ diesen Satz eines in den ZDF-Nachrichten zitierten Opfers häuslicher Gewalt hat Gabriele Penzkofer-Röhrl, die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion, während ihrer Tätigkeit im Nürnberger Frauenhaus unzählige Male gehört. Sie möchte all diejenigen, die Gewalt erfahren ermuntern, sich Hilfe zu holen. „Wir haben in Nürnberg ein breit aufgestelltes Unterstützungsangebot für Opfer häuslicher und sexualisierter Gewalt. Auch wenn die Mitarbeiterinnen dort bald ihre Belastungsgrenze erreicht haben – Unterstützung und Hilfe ist immer möglich – vor Ort, telefonisch und jetzt neu, auch online.“

Mit Besorgnis nimmt die Frauenpolitikerin die neusten Zahlen wahr: „Seit Beginn der Pandemie hat die häusliche Gewalt um fünf Prozent zugenommen. Das ist angesichts der Tatsache, dass bislang jede vierte Frau von Gewalt betroffen war oder ist, erschreckend.“ Gabriele Penzkofer-Röhrl hält es daher für unabdingbar, dass die Initiative des zuständigen Bundesministeriums (BMFSFJ) „Stärker als Gewalt“ und das Bundesförderprogramm „Hilfesystem 2.0.“ verstetigt werden. „Darüber hinaus brauchen wir endlich eine bundesweit verlässliche Finanzierung des Hilfesystems für gewaltbetroffene Frauen und Kinder – es darf hier keine weißen Flecken mehr geben. Ich erwarte von der neuen Bundesregierung, dass sie den eingeschlagenen Weg fortsetzt und intensiviert. Für alle Opfer häuslicher Gewalt muss es einen bundesgesetzlichen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe geben, unabhängig davon, aus welchen Bundesländern oder Kommunen sie kommen und welchen Aufenthaltsstatus sie haben“.

In Bezug auf Nürnberg merkt die Frauenpolitikerin positiv an, dass mit einem ersten gemeinsamen Treffen aller Unterstützungseinrichtungen hier vor Ort zur Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse ein erster Schritt zur Umsetzung der Istanbul Konvention gemacht wurde. „Das muss jetzt zügig vorangehen. Ich rege im Übrigen auch an, dass sich die Stadtverwaltung auch wieder dem Thema „Workplace Policy“ widmet und Schulungen für Führungskräfte zum Erkennen häuslicher Gewalt und dem Umgang mit den Betroffenen anbietet. Es gab diese Schulungen schon einmal, sie sollten unbedingt wiederholt werden.“

Gabriele Penzkofer-Röhrl weist zudem auch auf die dramatisch hohe Anzahl von Tötungen von (Ehe)Frauen, den sog. Femiziden hin: Jeden dritten Tag bezahlt eine Frau in Deutschland männliche Gewaltexzesse mit ihrem Leben. Im vergangenen Jahr waren dies 139 Frauen, die Dunkelziffer dürfte höher liegen. „Dies muss gezielt verfolgt und geahndet werden. Und es muss auch in den Medien benannt werden, als das, was es ist: kein Beziehungsdrama, sondern Totschlag und Mord“, so die Stadträtin.

Beratungsmöglichkeiten beim Frauenhaus / Verein Hilfe für Frauen in Not e.V.

Telefonkontakt zum Frauenhaus: 0911-333915 (rund um die Uhr besetzt).
Online-Beratung (Fauenhaus) unter www.frauenhaus-nuernberg.de.
Kontakt zur Beratungsstelle (Frauenhaus): 0911/378 88 78.
Bundeshilfetelefon: 08000-116016.

Kontakt: Gabriele Penzkofer-Röhrl