Grüne und SPD fordern Ächtung des N*-Wortes sowie Schutz und Empowerment für Menschen afrikanischer Abstammung
Gemeinsamer Antrag von SPD und Grüne
Mit der 2015 ausgerufenen „UN-Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung“ wurden unter anderem die Förderung der Achtung, des Schutzes und der Einhaltung aller Menschenrechte und Grundfreiheiten von Menschen afrikanischer Herkunft sowie der Schutz vor Rassismus und Diskriminierung als klare Ziele formuliert.
In einem gemeinsamen Antrag fordern die beiden Nürnberger Stadträte Paul Arzten (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Dr. Nasser Ahmed (SPD) nun die Stadt dazu auf, ein Maßnahmen-paket für die Stärkung der Rechte von Menschen afrikanischer Abstammung im Sinne der UN-Dekade vorzulegen. Damit sollen schwarze Menschen sowie PoC (People of Color) auch geschützt und empowert werden sowie die Verwendung des mit verletzenden rassistischen Stereotypen verbundene N*Wortes geächtet werden. Kassel und Köln haben sich bereits dazu verpflichtet, die Ziele der UN-Dekade umzusetzen sowie jegliche Verwendung des N*Wortes als rassistisch anzuerkennen. Nürnberg soll diesem Beispiel nun folgen.
„Schwarze und PoC sind teilweise täglich mit dem N*Wort konfrontiert. Dies hat immense psychische Auswirkungen auf die Betroffenen. Daher darf es weder zu einer kontextuellen Verharmlosung kommen, noch darf die Intensität des Diskurses nachlassen. Neben der Zivilgesell-schaft ist vor allem auch die Stadt gefordert, gegen Diskriminierung, Rassismus und Stereotype einzustehen“, sagt Paul Arzten, Stadtrat von B‘90/DIE GRÜNEN.
SPD-Stadtrat Dr. Nasser Ahmed erklärt: „Wir fordern ein Maßnahmenpaket zum Empowerment, zur Stärkung von People of Color. Auch die Geschichte des Rassismus muss in Nürnberg sichtbar gemacht und die Erinnerungskultur um das koloniale Unrecht erweitert werden. Außerdem muss der Umgang mit kolonialen und rassistischen Straßennamen auf die Tagesordnung.“
„Als Stadt des Friedens und der Menschenrechte ist es Nürnbergs uneingeschränkte Aufgabe, für Rassismus zu sensibilisieren, Maßnahmen gegen Diskriminierung zu ergreifen und Menschen afrikanischer Abstammung, denen eine gleichberechtigte Teilhabe in vielen Bereichen sehr erschwert wird, vollumfänglich zu unterstützen“, betonen die beiden Stadträte.