Schutzbedürftige Gruppen müssen im Blick bleiben

Corona-Krise

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert, in der aktuellen Krisensituation aufgrund der CoronaPandemie die besonders belasteten Gruppen im Blick zu behalten und Unterstützungsmaßnahmen zu schaffen. Diese Gruppen könnten durch die aktuelle Situation erst Recht in Notfallsituationen kommen, fürchten die SPD-Stadträtinnen Claudia Arabackyj und Yasemin Yilmaz. Sie machen sich mit Blick auf die aktuell geltenden Ausgangsbeschränkungen und Einrichtungsschließungen große Sorgen vor einer Zunahme häuslicher oder familiärer Konflikte: „Familien müssen aktuell näher zusammenrücken. Was von manchen sicherlich auch als positiv wahrgenommen wird, kann durch die gestiegene Nähe zu Hause aber auch Konflikte verstärken - das befürchten u.a. Opferschutzverbände, Beratungsstellen oder Träger der Jugendhilfe. So wird zum Beispiel mit einem Anstieg häuslicher Gewalt gerechnet. Die Frauenhäuser sind aber bereits jetzt nahezu ausgelastet. Hier konnte durch das rasche Handeln der Verwaltung glücklicherweise bereits etwas Abhilfe geschaffen werden, da weitere Appartements angemietet wurden“, wissen Arabackyj und Yilmaz.   
 
Arabackyj verweist auch auf Gespräche mit Experten, die zudem ein Folgeproblem befürchten, wenn sämtliche sozialen und schulischen Einrichtungen geschlossen sind, in denen Kinder gefährdeter Familien sonst aufgefangen werden. Auch die aufsuchende Arbeit in den Familien findet derzeit nur sehr reduziert statt, so Arabackyj. Sie appelliert deshalb auch an die Bevölkerung: „Schauen Sie nicht weg, wenn Sie das Gefühl haben, es gibt in Ihrer Umgebung Familien und Kinder, die Unterstützung brauchen!“  
 
Die SPD-Politikerinnen sehen dabei die Ämter derzeit durchaus im Spannungsfeld zwischen den gesetzlichen Regelungen zum Kindeswohl und dem Infektionsschutz.  Auch die Situation der Kinder- und Jugendpsychiatrie macht Arabackyj und Yilmaz große Sorgen, da derzeit keine Behandlungen stattfinden.  
 
Yilmaz weist darauf hin, dass auch die Gruppe der obdachlosen Menschen gerade besondere Hilfe benötigt, da sie in Besonderem auf die Hilfe von sozialen Einrichtungen angewiesen sind, diese aber derzeit auch mit Einschränkungen und den Notwendigkeiten des Infektionsschutzes operieren müssen. Hier gelte es schnell Möglichkeiten zu finden, den Menschen auch unter extrem schwierigen Bedingungen Hilfe zukommen zu lassen. Möglicherweise könnten auch hier weitere Anmietungen eine Option sein.