SPD will Pendler für den Nahverkehr gewinnen

Positiver Trend bei der Verkehrsentwicklung

Im Rathaus liegen die Daten aus der Verkehrszählung 2015 vor. Der Trend zeigt laut den Verkehrsplanern, dass der innenstädtische Autoverkehr etwas weniger wird. An den Stadtgrenzen sind die Werte ebenfalls gesunken, was allerdings vornehmlich auf baustellenbedingte Kapazitätsbegrenzungen im Straßennetz zurückzuführen ist.

„Die Zahlen belegen, dass wir grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind, aber auch noch viel zu tun haben“, meint der Vorsitzende der SPD Nürnberg und Stadtrat Thorsten Brehm vor allem im Hinblick auf den Pendlerverkehr. „Dort haben wir noch viel Potential, das wir für den Umstieg auf den Nahverkehr gewinnen können.“

Die SPD setzt deshalb beim Ausbau der Infrastruktur entsprechende Schwerpunkte. „Wir wollen bei der Straßenbahn nicht in Buch stehen bleiben, sondern bis nach Erlangen und Herzogenaurach bauen. Deshalb schauen wir gespannt auf den Bürgerentscheid in der Hugenottenstadt. Danach packen wir die Stadtbahn in den Süden an", beschreibt Brehm das Arbeitsprogramm für das nächste Jahrzehnt. „Auf dem Areal rund um die Brunecker Straße denken wir bei der Quartiersentwicklung das Thema Nahverkehr von Beginn an mit und sorgen dafür, dass eine Straßenbahnverlängerung der Linie 8 das Wohngebiet optimal erschließt.“ Bereits im Bau ist die U3-Verlängerung bis Gebersdorf bzw. Nordwestring.

Neben den baulichen Fragen sieht Brehm aber auch im tariflichen Bereich des Verkehrsverbunds Handlungsbedarf. „Das Semesterticket für die Studierenden war ein guter Anfang. Nun müssen wir schauen, dass wir die Bezugshürden des FirmenAbos für Angestellte weiter senken“, fordert der SPD-Stadtrat.

Viel Potential sehen die Sozialdemokraten zudem beim Thema Radverkehr. „Die Zahl der Radler steigt spürbar. Diese Entwicklung wird anhalten, wenn wir das Radwegenetz kontinuierlich weiterentwickeln“, ist sich Brehm sicher.

Sorgen machen ihm zunehmend die Unterhaltskosten der bestehenden Infrastruktur. „Alleine die Sanierung der drei Hafenbrücken wird uns einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Wenn der Bund uns und die anderen Kommunen bei dieser Herkulesaufgabe nicht unterstützt, wird es im städtischen Haushalt richtig eng“, befürchtet der Verkehrspolitiker.