StreetArt in Nürnberg

Rathaus SPD setzt sich für mehr Entfaltungsmöglichkeiten ein

Street Art auch Urban Art genannt hat sich seit den 70er Jahren zu einer facettenreichen und anerkannten Kunstform entwickelt, welche auch in einer Großstadt wie Nürnberg anzutreffen ist. Unter Street Art versteht man z.B. das klassische Graffiti, aber auch Stencils, bei denen mittels Schablonen Kunst aufgesprüht wird und Sticker, sowie großformatige Wand- und Bodengemälde oder Skulpturen und Performances. 

Die SPD-Stadtratsfraktion möchte diese Form von Kunst in Nürnberg stärken. „Wir sehen Street Art als eine besondere Ausdrucksform von Stadtgestaltung und Jugendkultur, die das lebendige Nürnberg wiederspiegelt. Doch dafür benötigen wir geeigneten Platz, um die Förderung von Urban Art voranzutreiben“, ist sich die SPD-Stadträtin Eva Bär sicher. Sie verweist auf die vielen positiven Erfahrungen bei Workshops mit Künstlern und Kindern und Jugendlichen. Das Ergebnis ist unter anderem im Förderzentrum Sielstraße zu sehen. Im Z-Bau gibt es zudem die Graffiti-Akademie, wo pädagogisch konzipierte Workshops nun ständig und nicht nur mobil  und punktuell angeboten werden können. Das Angebot wird aber nicht nur von den Kleinen, sondern quer durch alle Altersschichten genutzt. Street-Art Künstler, wie der Nürnberger Julian Vogel, sind zum Teil auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. So stellte Vogel beispielsweise schon in Krakau aus und ist mit seinem Projekt "World Peace Walls" in der ganzen Welt, von Irak bis Indien, unterwegs. 

Nun soll geprüft werden, wie sich die Szene entwickelt und welche Fördermöglichkeiten es für die Künstler im öffentlichen Raum gibt. Unter anderem soll die Verwaltung aufzeigen, ob es geeignete städtische Flächen für Street Art in Nürnberg gibt und ggf. eine Art Flächenpool bilden. Auch die Ideen, zusätzliche Flächen z.B. durch mobile Wände für Festivals oder in den Stadtvierteln zu schaffen, ist Teil des Antrags der jungen Stadträtin aus Gostenhof. Um den Künstlern auch einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten aufzuzeigen, soll die Verwaltung entsprechend berichten. Ein Anliegen wäre Bär auch die engere Verknüpfung mit den etablierten Kultureinrichtungen in Nürnberg, unter anderem kann sie sich auch eher untypische Kooperationspartner wie das „Fembohaus“ oder das "Germanische Nationalmuseum" vorstellen. Sie verweist darauf, dass in einigen anderen Städten diese Kunstform schon viel stärker auch als Standortfaktor bzw. Touristenattraktion erkannt wurde. Beispiele dafür sind z.B. der Comic-Wand-Rundgang in Brüssel, die international bekannten Kreationen von "Banksy" u.a. in London oder auch die Street-Art-Szene in Berlin.  

Die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Ruth Zadek ergänzt: „Wir möchten Kunst in verschieden Facetten und Stilen in Nürnberg etablieren. Street Art umfasst viele Bereiche, von Malerei, Graffiti  oder Skulpturen, die aber für jedermann im Stadtgebiet frei zugänglich ist und damit Kunst sehr unmittelbar erfahrbar macht.“