Haus der kleinen Forscher

Eine große Chance, Kinder in Kindertagesstätten und Schulen breit angelegt zu fördern.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

Kinder streben von Natur aus nach Wissen und sind neugierig. Sie erkunden und verstehen - aus natürlichem Antrieb. Darin liegt die große Chance, Kinder für den künftigen Bildungs- und Lebensweg zu stärken. Früh(kindliche) breit angelegte Förderung des Forscher- und Wissensdrangs gleicht sozial bedingte Unterschiede zwischen den Kindern aus und ist ein Mittel für Bildungsgerechtigkeit in sozialer, aber auch geschlechtlicher Hinsicht: Mädchen können genauso wie Jungen für Wissenschaft und Technik begeistern werden. Dabei geht es nicht um konkrete Wissensvermittlung, sondern darum, Kinder für (Natur-)Wissenschaften zu begeistern, damit sie im Laufe ihres Bildungsweges die Lust am Lernen nicht verlieren und ihren Forscherdrang behalten und nutzen können.  

Die Stiftung "Haus der kleinen Forscher“ mit Sitz in Berlin hat seit 2011 ein deutschlandweites Netzwerk mit über 230 lokalen Partnern geschaffen. Kitas, Horte und Grundschulen werden durch die lokalen Netzwerkpartner unterstützt, Handlungsleitfäden für das Experimentieren mit Alltagsmaterialien zu entwickeln und in der eigenen Einrichtung regelmäßig anzuwenden. Kitas oder Grundschulen, die an einem der von den Netzwerkpartnern organisierten Workshop teilgenommen haben und regelmäßig spielerisch experimentieren, erhalten die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“. In Nürnberg sind die lokalen Netzwerkpartner im Jugendamt Nürnberg (für Kitas) und der IHK Nürnberg für Mittelfranken (für Kitas und Grundschulen) angesiedelt.  

Angesichts Bedeutung und Erfolg des Netzwerks im Sinne von Bildungsgerechtigkeit und Förderung wäre es wünschenswert, wenn möglichst viele Einrichtungen an dem Programm teilnehmen könnten.

Daher stellt die SPD-Stadtratsfraktion im zuständigen Ausschuss folgenden  

Antrag    

Die Verwaltung berichtet   

  1. Welche Kindertagesstätten (städtischer und nicht-städtischer Träger) nehmen am Programm Haus der kleinen Forscher teil oder haben teilgenommen bzw. sind mit der Plakette „Haus der kleinen Forscher“ versehen? 
  2. Welche finanziellen Mittel stehen dem „Netzwerkpartner“ im Jugendamt Nürnberg heute zur Verfügung? Wieviel Personal wird dafür eingesetzt? Gibt es (finanzielle) Defizite bei der Beschaffung der „Alltagsmaterialien“ in den Einrichtungen? 
  3. Wie sieht die alltägliche Beschäftigung mit den Experimenten und naturwissenschaftlich-technischen Themen in den betreffenden Einrichtungen aus: was wird tatsächlich getan, experimentiert, gibt es Feedback der Kinder und Erzieher oder Betreuer? Ist eine Evaluierung möglich? 
  4. Könnten durch eine Evaluation Defizite in der Organisation oder Vernetzung seitens der Netzwerkpartner in Kooperation mit den Kitas sichtbar werden, so dass das Programm unter Ausnutzung von Synergien noch besser unterstützt werden kann? 
  5. Welche langfristigen Strategien sind denkbar, möglichst viele Kindertagesstätten in Nürnberg an dem Konzept zu beteiligen?       

Mit freundlichen Grüßen

Antragstellerinnen

Claudia Arabackyj
jugendpolitische Sprecherin

 

und

 

Dr. Daniela Hüttinger
Stadträtin