Drogen- und Suchtbericht 2015

Wohnortnahe stationäre Versorgung von Kinder und Jugendlichen in Bezug auf Drogen insbesondere Alkohol in der Metropolregion

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

am 21.05.2015 stellte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler den Drogen- und Suchtbericht 2015 vor.  

Wie der aktuelle Drogenbericht der Bundesregierung zeigt, ist der Tabakkonsum besonders bei Kindern und Jugendlichen unpopulärer als früher. Demnach rauchen nur noch zehn Prozent der 12- bis 17-Jährigen; 2001 waren es noch 28 Prozent. Auffällig ist jedoch eine wachsende Nachfrage nach E-Zigaretten, fast jeder fünfte Jugendliche habe zudem schon E-Shishas probiert.  

Zurückgegangen ist laut Bericht auch die Anzahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Alkoholvergiftungen. 2013 sind demnach etwa 23.300 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren ins Krankenhaus eingeliefert worden, 12,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund für eine Entwarnung ist das aber nicht.  

Rund 600.000 vorwiegend junge Menschen haben laut dem Bericht Probleme mit Cannabis. Cannabiskonsum sei bei den unter 25-Jährigen der Hauptgrund für eine Suchtbehandlung. zwischen 2007 und 2013 sei die Zahl der Betroffenen um 31 Prozent gestiegen. Cannabis stellt eine ernsthafte Gesundheitsgefahr gerade für Jugendliche dar.
Immer mehr Menschen in Deutschland greifen zu hochgefährlichen künstlichen Drogen wie Crystal Meth oder Legal Highs. Die Zahl der Konsumenten von Crystal Meth, die erstmals damit auffielen, stieg 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 3138 Personen. Auch der Konsum von Amphetaminen sei zuletzt wieder angestiegen.  

Suchtgefahren lauern aber auch an anderer Stelle. Immer mehr Menschen nutzen Geldspielautomaten. Der Anstieg fiel besonders deutlich bei den 18- bis 20-jährigen Männern auf – seit 2007 hat sich der Anteil der Automatenspieler etwa vervierfacht, von 5,8 auf 23,5 Prozent.  

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im gemeinsamen Ausschuss für Gesundheit und Jugendhilfe folgenden  

Antrag:  

Die Verwaltung berichtet hierzu über die aktuelle Situation und Entwicklung in Nürnberg und geht dabei insbesondere auf folgende Fragen ein:  

  • Welche Folgen ergeben sich aufgrund der in Nürnberg festgestellten Entwicklung bzgl. notwendiger ggf. weiterer Präventionsmaßnahmen? 
  • Wie ist die aktuelle Kapazität an Therapieplätzen in der Metropolregion? Wie lange sind die Wartezeiten? Wie kann eine wohnortnahe stationäre Versorgung in Zukunft sichergestellt werden?    

Mit freundlichen Grüßen  

Antragstellerin

Elke Härtel

Stadträtin