Förderung des Nürnberger Einzelhandels

Konkretisierung und Erweiterung der Aufgaben für die Einrichtung des Citymanagements

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,   

für stationäre Händler ist die Konkurrenz aus dem Web groß, und die Umsätze im Online-Handel sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gilt es Nürnberg als Einkaufsstadt und damit den lokalen stationären Einzelhandel zu stärken. So wurde in der Sitzung des RWA vom 05.11.14 beschlossen, in Nürnberg ein Citymanagement einzurichten und finanzielle Mittel für Konzeption und Einrichtung desselben bereit zu stellen. 

Für diese Konzeption und Einrichtung dieses Citymanagements wurden laut Beschluss für den extern zu beauftragenden Dienstleister bereits einige Aufgaben festgelegt. Unter anderem sollen Leitbilder für „Nürnberg als Einkaufsstadt“ erarbeitet und Qualitätsstandards sowie deren Umsetzungsmöglichkeiten entwickelt werden. Daneben gilt es zum Beispiel eine einheitliche Konzeption für die Initiativen im medialen und digitalen Bereich, wie z.B. für eine City-App und ein City-WLAN zu erarbeiten.

Um auch Einkaufslagen außerhalb der Innenstadt, insbesondere in der Südstadt und Nordstadt (z.B. Maxfeld/ Pirckheimer Straße) zu stärken, ist es wichtig, bestehende Händlerinitiativen, Interessengruppen und Verbände bei der Erarbeitung der Gesamtkonzeption einzubeziehen (Erlebnis Nürnberg, HBE, Südstadt Aktiv, CTZ, Dehoga Bayern, etc.), damit hinterher Projekte aus einer Hand „gemanagt“ werden.

Die zunehmende Internetaffinität der Verbraucher und Kunden führt immer mehr Unternehmen in Einkaufslagen dazu, digitale Lösungen anzubieten, die Mechanismen aus dem Online-Handel nutzen und den lokalen Handel  stärken („Local Commerce“).

So gilt es auch das Citymanagement noch stärker auf potentielle Lösungsstrategien in diesem Bereich auszurichten:  

Die in der Aufgabenliste des Citymanagements genannte „CityApp“, also eine Möglichkeit für potentielle Kunden sich mobil digital und interaktiv in der Einkaufsstadt Nürnberg zurecht zu finden, ist seit Jahren in Nürnberg im Planungszustand und durchlief bereits mehrere Stellen und Institutionen, die sich darum mehr oder weniger erfolgreich bemüht haben. Hier gilt es anzusetzen und die Aufgabenliste für die Einrichtung und Konzeption des Citymanagements zu erweitern und zu konkretisieren.

Neben der von vielen Einzelhändlern gewünschten City App gäbe es die Möglichkeit, innerstädtische Lieferdienste oder Lieferdienstgemeinschaften zu organisieren, die auf Basis elektronisch betriebener Elektroautos funktionieren.

Ein weiterer Ansatz bietet die sogenannte „Beacon Technologie“. Beacons pushen im Vorbeigehen Mitteilungen über eine entsprechende App von werbetreibenden Einzelhändlern auf das Smartphone der User. So können beispielsweise Zusatzinformationen zu Produkten, Werbeaktionen und Coupons angesprochen werden, die den Kunden zum point-of-sale lenken.

Die SPD-Fraktion stellt deshalb zur Behandlung im Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit den folgenden

Antrag 

  1. Die Verwaltung berichtet über den Stand der Entwicklungen der bereits seit mehreren Jahren geplanten City-App. Sie verstärkt bzw. erweitert dem aktuellen Stand entsprechend die konkrete Aufgabenstellung für den Dienstleister.
  2. Ferner erweitert die Verwaltung die Aufgabenliste für den zu beauftragenden Dienstleister für die Konzeption und Einrichtung des Citymanagements um folgende zusätzliche Punkte:
    a)    Entwicklung eines Konzepts und Prüfung der Umsetzungsmöglichkeiten für einen gemeinsamen innerstädtischen Lieferdienst auf Basis elektrisch betriebener Autos oder elektrisch betriebener Lastenräder
    b)    Unterstützung und Beratung des Einzelhandels bei der Einführung neuer Ideen und Konzepte für Online-affine Zielgruppen (Multi Channel, Beacon Technologie, In-Store Apps, etc.).

Mit freundlichen Grüßen

Antragstellerinnen

Katja Strohhacker

und

Dr. Daniela Hüttinger