Dachbegrünungen: Nürnbergs Dächer haben Potenzial Lebens - und Aufenthaltsqualität für die Stadt steigern

Nürnbergs Dächer haben Potenzial Lebens - und Aufenthaltsqualität für die Stadt steigern

"Logisch gedacht ist ökologisch bedacht" heißt es in einem Leitfaden eines Zukunftsforschers für die Städte und Gemeinden in unserem Land. Auch Nürnberg sollte diesem Motto nach Auffassung Christian Vogel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Nürnberger Rathaus folgen. Der Fraktionschef ist davon überzeugt, dass Begrünungen auf Flachdächern und wenig geneigten Dächern der Stadt gut täten. "Die Vorteile erschöpfen sich nicht nur in der Verbesserung des Stadtklimas, der Regenwasserrückhaltung und einem zusätzlichen Lebensraum für Flora und Fauna", weiß Vogel. "Hinzu kommen mit Wertsteigerungen bei den Gebäuden, längere Lebenszeiten der Dächer sowie geringere Instandhaltungskosten durchaus finanzielle Argumente für die Eigentümer". 


Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass grüne Dächer Lärmbelastungen dämpfen können und durch eine Verbesserung des Mikroklimas auch einen Beitrag für die Gesundheit leisten können.


Ein besonders wichtiges Argument ist sicherlich die erst in den vergangenen Tagen geführte Diskussion, dass zukünftig mehr Regenwasser auf natürliche Weise beseitigt werden soll und nicht mehr in vollen Umfang die Kanalisation abgeleitet werden soll. Begrünte Dächer auf Garagen oder anderen Flachbauten könnten helfen, weniger Regenwasser in die Kanalisation leiten zu müssen. 
Die optische Aufwertung und ein schönerer Anblick von Garagenhöfen oder Fabrikhallen wären für Vogel äußerst willkommene Zusatzeffekte. 


Nach Auffassung der SPD-Stadtratsfraktion darf es keine Denkverbote für neue Wege zur Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt geben. "Man muss Ideen entwickeln, dabei aber auch den Mut des Versuches nicht scheuen", so Vogel und erklärt weiter: "Zwangsmaßnahmen für bestehende Gebäude wollen wir aber nicht. Gut wäre es, wenn zum einen private Häuslebauer den Mehrwert für sich erkennen würden und wenn zum anderen vor allem Bauträger und Investoren den individuellen und den gemeinschaftlichen Nutzen bei ihren Planungen berücksichtigen würden. Deshalb wollen wir eine fachliche Überprüfung unseres Vorschlags aus öden Garagendächern kleine Grünflächen zu machen". 
"Auch Firmen könnten bei Neubauten von Bürogebäuden, Lagerhallen oder Werkstätten, die fast immer Flachdächer haben, Dachbegrünungen einplanen", meint Vogel weiter. "Das wäre nicht nur ein optischer, sondern auch ein argumentativer Wettbewerbsvorteil der Unternehmen, für die Ausrichtung auf mehr Lebensqualität in der Stadt. Darüber hinaus können begrünte Dächer neben ihrer ästhetischen Wirkung wertvolle Lebensräume für Vögel und Insekten bieten", ergänzt der SPD-Chef. 


Der Einsatz von Dachbegrünungen ist eine ökologisch sinnvolle Sache. Es ist aber möglich, dass eine Dachbegrünung finanziell aufwendiger ist, als die ursprünglich gewählte Dacheindeckung. Aus diesem Grund will die SPD-Fraktion, dass Zuschussmöglichkeiten durch die Stadt ausgelotet werden. "Es sollte geprüft werden, ob und wie ein solcher Ansatz in die Förderrichtlinien der Stadt Nürnberg aufgenommen werden kann. Nicht zuletzt der gesetzten Ziele für mehr Klimaschutz wegen", argumentiert Vogel.  


"Die Stadt Nürnberg selbst sollte mit einem guten Beispiel vorangehen und bei ihren eigenen Immobilien einen Projektplan entwickeln, ob und wie nachträglich Dachbegrünungen umgesetzt werden können. Bei Neubauten von Turnhallen sollte dies von Beginn an in Erwägung gezogen werden", so Vogel weiter.