SPD: Semesterticket bleibt in Nürnberg auf der Agenda

München führt Ticket für Studierende ein

Seit Jahren wird in der Region Nürnberg um ein Semesterticket gerungen. Bisher scheiterte eine Einführung an einem praktikablen Finanzierungsmodell. München hat nun zum 1. Oktober erfolgreich ein Semesterticket für Studierende eingeführt. Die Nachfrage ist hoch und die Einführung wahrscheinlich sogar aufkommensneutral. "Die Entwicklung in München macht Mut", meint der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm und fordert, dass das Semesterticket auch in Nürnberg auf der Agenda bleibt. Nach Ansicht von Brehm wäre ein Start mit allerlei rechtlichen und finanziellen Hürden verbunden, aufgeben will der SPD-Stadtrat bei dem Thema aber nicht. "Wir sollten uns das Beispiel München sehr genau anschauen und überlegen, wie wir es auf die Metropolregion übertragen können." 

Bereits 2012 hatte die SPD-Stadtratsfraktion die Verwaltung beauftragt zusammen mit den relevanten Akteuren einen Zeitplan zu erarbeiten, um auf der Basis von Daten des Verkehrsverbunds Nürnberg baldmöglichst zu einer Entscheidung zu kommen.

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt auch der erfreuliche Zuwachs an Studierenden in der Stadt. "Nürnberg entwickelt sich mehr und mehr zur Studentenstadt", meint Brehm. "Alleine in den letzten zehn Jahren stieg die Zahl von 14.500 im Jahr 2002 auf 19.300 im Jahr 2011. Das ist sehr erfreulich." 

Das Semesterticket in der Landeshauptstadt besteht aus zwei Komponenten: einem verpflichtenden Solidarbeitrag für alle Studierenden. Mit dem Studierendenausweis können die öffentlichen Verkehrsmittel zeitlich begrenzt genutzt werden. Zudem kann freiwillig eine teurere IsarCard erworben werden, mit der zeitlich unbegrenzt im dortigen Gesamtnetz gefahren werden kann. Der Preis für den Solidarbeitrag beträgt 59 Euro, die teurere Variante kommt auf 141 Euro je Semester.