Feuerwache 1: SPD fordert Bauverwaltung auf Lehren zu ziehen

Preisexplosionen nach Architektur-Wettbewerben künftig ausschließen

Die SPD-Stadtratsfraktion hat auf die Mitteilung der Stadt reagiert, wonach die Kosten für den geplanten Neubau der Feuerwache 1 anstatt wie zunächst angenommen 25 Millionen Euro auf nun 46 Millionen Euro geschätzt werden. In einem ausführlichen Antrag fordert sie die Bauverwaltung auf, Lehren aus diesem Planungsverfahren zu ziehen. „Solche Überraschungen wollen wir künftig nicht mehr erleben. Machbarkeitsstudien müssen schlicht realistisch und umsetzbar sein. Wünsche, Hoffnungen und Vermutungen haben in einer solche Studie nichts zu verloren. Das muss bei anderen Verfahren unbedingt besser werden“, fordert SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Vogel. Er glaubt, dass die Kostensteigerungen zum Teil zwar nachvollziehbar und auch der langen Planungsdauer geschuldet sind. „Die Baukosten sind in den letzten Jahren extrem gestiegen. Da sind also automatisch Anpassungen noch oben fällig, da die Pläne ja schon sechs Jahre alt sind. Aber das ist eben nur ein Teilaspekt“.

Vogel prangert auch Versäumnisse an: „Ich meine schon, dass hier auch Fehler gemacht wurden. Wie kann es sein, dass Flächen, die für die Funktion des Hauses dringend gebraucht werden, in einer Summe von 3000 Quadratmetern vom Architekten einfach nicht eingeplant sind? Und wie kann es sein, dass dies erst heute, also Jahre nachdem ein ausführlicher Architekten-Wettbewerb für den Neubau der Feuerwache 1 durchgeführt wurde, erkannt wird?“.   

Besonders ärgerlich findet es Vogel, wenn ein Architekt sich zuerst bei seinen Planungen irrt und später für steigende Baukosten auch noch mehr Honorar verlangen kann. „Hier muss ein Riegel vorgeschoben werden. Sonst sind solche Projekte ja eine Einladung zur Selbstbedienung, bei denen erst runter gerechnet und später abkassiert wird. Hier muss die Fachverwaltung eine Lösung finden, damit dies nicht geschieht“, mahnt der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Die Bauverwaltung wurde nun von der Rathaus SPD förmlich aufgefordert, das Verfahren für den Einsatz von Architekten-Wettbewerben auf den Prüfstand zu stellen. „Sowohl die Teilnehmer als auch diejenigen, die solche Verfahren im Auftrag der Stadt durchführen, müssen in die Pflicht genommen werden. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, sollte nach unserer Meinung notfalls ausgeschlossen werden können“, so Vogel. Gefordert ist aus Sicht der SPD aber auch die Bauverwaltung selbst. „Die Durchführung muss intensiver begleitet werden. Wenn während eines Verfahrens Schwächen in der eigenen Vorgaben entdeckt werden, müssen diese gleich und nicht erst mehrere Projektschritte später korrigiert werden“, argumentiert der Fraktionsvorsitzende der SPD.   

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