Beinahe die gesammelte Expertenwelt versuchte die Bundesregierung davon abzuhalten, nun will die schwarzgelbe Koalition dennoch mit dem Kopf durch die Wand: XXL-Trucks sollen noch in diesem Jahr auf Deutschlands Straßen donnern.
„Alleine die Vorstellung, dass zukünftig über 25 Meter lange und 44 Tonnen schwere Ungetüme über unsere Straßen jagen, macht einem Angst“, meint der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm.
Trotz großer rechtlicher Bedenken hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vorbei am Bundesrat nun für fünf Jahre ein Pilotprojekt gestartet, gegen das sich mittlerweile sogar ein Großteil der Bundesländer ausgesprochen hat. „Anstatt den Verkehr auf die Schiene zu verlagern, fördert die Bundesregierung nun wieder den LKW-Schwerlastverkehr“, kritisiert der SPD-Verkehrsexperte Brehm. „Unser Straßensystem ist für diese Ungetüme überhaupt nicht ausgelegt. Brücken und Straßenbelag werden durch die Last massiv beeinträchtigt. Auch die Sicherheit auf den Straßen wird darunter leiden, denn alleine die Überholvorgänge werden sich spürbar verlängern“, so Brehm.
Nach dem Willen von Land und Bund sollen auch in Nürnberg einige Ziele von den Lastwagen angesteuert werden, die sich überwiegend im Hafen befinden. Oberbürgermeister Maly machte gegenüber der Regierung von Mittelfranken deutlich, dass der Stadtrat mit großer Mehrheit die XXL-Trucks auf Nürnbergs Straßen ablehnt.
Bisher dürfen in Deutschland LKWs eine maximale Länge von 18,75 Meter haben. Neben der Allianz pro Schiene und dem Auto Club Europa (ACE) sparte auch die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) nicht mit Kritik an den Verkehrsvorhaben. Auch der Deutsche Städtetag lehnt die sogenannten Gigaliner ab.
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