Stadtplan für Solarfreunde

Dadurch wurden enorme Solarpotenziale offenbar

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

mit dem Ziel einen Stadtplan für Solarfreunde zu erstellen und damit die Solarstromtechnik entscheidend voranzubringen, hat die Stadt Osnabrück sämtliche Häuser auf ihre solare Nutzung hin untersucht. Auf einem Stadtplan sind alle Gebäude je nach Eignung farblich markiert. Das Projekt „Sun-Area“ wurde von der Stadt Osnabrück angestoßen und von der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Fachhochschule Osnabrück ausgeführt. 

Grundlage der Berechnungen waren Laserscannerdaten, die ursprünglich für Hochwasserprognosen vom Flugzeug aus erhoben wurden. Aus diesen Daten errechnete die Fachhochschule die Ausrichtung und Neigung aller Dachflächen der 70.000 Gebäude, sowie die Verschattung bei unterschiedlichem Sonnenstand. 

Dadurch wurden enorme Solarpotenziale offenbar. Die als gut und sehr gut klassifizierten Dachflächen der Stadt können so fast 300 Megawatt an Photovoltaik aufnehmen. Theoretisch ließe sich damit der gesamte private Stromverbrauch in Osnabrück decken. Mit den Daten können zudem alle geeigneten Flächen mit einer Mindestgröße herausgefiltert werden. In einem Nachfolgeprojekt schrieb die Stadt Osnabrück dann Eigentümer von geeigneten Dachflächen an und lud sie zum kostenlosen Beratungsgespräch über die Möglichkeiten zur Nutzung der Solarenergie. 

Die Fachhochschule Osnabrück hat inzwischen das Rechenmodell so gestaltet, dass es möglichst einfach auf die Datensätze anderer Städte eingestellt werden kann. In den Städten Gelsenkirchen und Braunschweig wurde das Angebot im Internet aufgenommen, Wiesbaden ist in Vorbereitung und die Regionen Neckar-Odenwald folgen in Kürze.

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt aus diesem Hintergrund zur Behandlung im Umweltausschuss folgenden

Antrag:

1. Die Verwaltung berichtet, über das Projekt in Osnabrück und prüft die Anwendung für die Stadt Nürnberg und die damit verbundenen Kosten.

2. Die Verwaltung gibt einen aktuellen Bericht über den aktuellen Stand der solaren Nutzung in der Stadt Nürnberg und in Abstimmung mit der N-ERGIE AG einen Bericht über die solare Nutzung in der Region.

3. Die Verwaltung berichtet, über die Bemühungen einzelner Eigentümer auf denkmalgeschützten Gebäuden Solaranlagen anzubringen und erarbeitet ein Konzept, wie solare Nutzung und Denkmalschutz in Nürnberg in Übereinstimmung gebracht werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

Gebhard Schönfelder
Vorsitzender