Demografie, Wettbewerb um Arbeitskräfte, Vereinbarkeit von Familie und

Personal- und Organisationsausschuss am 10. März 2009Ergänzung zum Beschlussvorschlag

  • von  Katja Strohhacker und Gebhard Schönfelder
    10.03.2009
  • Anträge, Fraktion, Russo, Strohhacker

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

„Um als öffentlicher Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt gegenüber der Wirtschaft attraktiv zu sein, ist es für bestimmte Berufsgruppen –entscheidend, sich bei „soften“ Faktoren herausgehoben und wettbewerbswirksam zu positionieren (Employer Branding)“ heißt es in der Vorlage des Personal- und Organisationsausschusses für den 10. März 2009.

Die Stadt Nürnberg als eine der größten Arbeitgeberinnen der Metropolregion hat auf diesem Arbeitsmarkt nicht nur den Aspekt des „sicheren Arbeitsplatzes“ zu bieten, als vielmehr weiterführende Beschäftigungsperspektiven, die im Entscheidungsprozess für BewerberInnen ein entscheidendes Kriterium bedeuten können.

Hier werden nun im Rahmen des Personal- und Organisationsausschusses die familienfreundliche Personalpolitik der Stadt mit einzelnen Maßnahmen als Wettbewerbsfaktor vorgestellt, die es „weiter zu entwickeln gilt“. In diesem Zusammenhang fehlt jedoch die Einbindung dieses Wettbewerbsvorteils in ein Gesamtkonzept; ein Konzept, das nachhaltig bedingt durch den demographischen Wandel mit einem gezielten Personalmarketing z. B. ebenso die Personalrekrutierung unterstützt. Es muss z. B. in Stellenanzeigen oder dem Internetauftritt sichtbarer werden, dass die Stadt Nürnberg im „Wettbewerb“ um gute BewerberInnen als familienfreundliche Arbeitgeberin die „Nase vorn“ hat, bzw. dass auch die Stadt Nürnberg an ihrem Standort – im Vergleich zu anderen Kommunen – viele Vorteile bietet.

Neben den mehr kommunikativen, Beratungs- und informellen Maßnahmen sind zur konkreten und praxisnahen Umsetzung (siehe Antrag der Ausschussgemeinschaft vom 09. September 2008, Ziffer 2 und 3) der Vereinbarkeit von Familien und Beruf weitere Maßnahmen anzubieten.

Die SPD-Stadtratsfraktion beauftragt die Verwaltung zur Erreichung dieser Ziele

1. Zu prüfen, ob und welche „Zertifizierung“ (z.B Audit berufundfamilie) im Hinblick auf die  familienfreundlichen Maßnahmen bei der Stadt existent sind, bzw. wie eine derartige Zertifizierung durchzuführen ist, damit der Realisierung und Umsetzung der familienfreundlichen Personalpolitik Nachdruck verliehen wird. 

2. Falls eine adäquate Zertifizierung vorhanden ist – die Aufnahme eines entsprechenden „Zertifikatslogo“ in Stellenanzeigen o.ä.

3. In einem ersten Schritt die Überarbeitung der Außendarstellung (z.B. Stellenanzeigen, Internetauftritt, Online-Stellenbörse) generell nach personalmarketingbezogenen Aspekten.

4. Weiterhin die Aufnahme (als eine der größten Arbeitgeberinnen) in die Internetplattform www.hi-potential.de, das sämtliche Arbeitergeber in Nürnberg ausweist, in ansprechender Weise auf die Standortvorteile der Metropolregion hinweist und durch das Amt für Wirtschaft begleitet wird

5. Zu überprüfen, inwieweit die Stadt Nürnberg zur Unterstützung der Familie die Zusammenarbeit mit bestehenden Angeboten, z. B. Familienservice in Anspruch nehmen kann. Entsprechende Rahmenverträge zur Sicherung von sogenannten „back up – Plätzen“ unterstützen die Beratungs- und Vermittlungstätigkeit der Stadt.

6. Den Zugang zu den Weiterbildungsangeboten für Teil-, Eltern- und Beurlaubungszeit nehmenden MitarbeiterInnen bedarfsgerecht zu erleichtern und ggf. auf Teilnehmerbeiträge zu verzichten. Diesen MitarbeiterInnen soll der gleiche Zugang zu Weiterbildungsangeboten wie den Beschäftigten gewährleistet werden.

7. Die Kinderbetreuungsangebote der Stadt auch den „externen“ TeilnehmerInnen bedarfsgerecht anzubieten. Dabei könnten bestehende Angebote z. B. BZ oder vermittelte und vereinbarte Plätze bei Freien Trägern z. B. Familienservice in Anspruch gewonnen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Penzkofer-Röhrl
stv. Fraktionsvorsitzende