Berufsintegrationsklassen - Rahmenbedingungen und weiteres Vorgehen im nächsten Schuljahr 2023/24

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Berufsvorbereitungs- und Berufsintegrationsklassen weisen eine sehr heterogene Schülerschaft auf. Dies stellt hohe Anforderungen sowohl an die Schülerinnen und Schüler als auch an die Lehrerinnen und Lehrer. Von nicht alphabetisierten Jugendlichen über traumatisierte Kriegsflüchtlingen, bis zu Schülerinnen und Schülern aus dem EU-Ausland sollen hier alle möglichst gut integriert werden und die deutsche Sprache erlernen. Hinzu kommen aktuell natürlich die geflüchteten Jugendlichen aus der Ukraine.

Jugendlichen ohne klare Berufsorientierung und guten Deutschkenntnissen sollen möglichst schnell und gut Möglichkeiten geboten werden, sich in die Berufs- und Arbeitswelt zu integrieren. Die Stadt Nürnberg hat mit ihrem vielfältig ausdifferenzierten Berufsschulwesen eine Grundlage, um diesen Anforderungen möglichst gerecht zu werden.

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD folgenden

Antrag:

Die Verwaltung berichtet:

  • Laut der Rahmenbedingungen des Kultusministeriums kann eine BIK-Klasse ab 16 SuS gebildet werden und soll aufgrund der besonderen Anforderungen die Zahl von 20 SuS nicht überschreiten. Kann dies in Nürnberg eingehalten werden? Gibt es Klassen, die sich gesondert aus ukrainischen Geflüchteten zusammensetzen? Wie ist hier die Finanzierung geregelt? Wie sehen die Planungen für das kommende Schuljahr 2023/24 aus, sowohl was Klassenbildungen als auch Lehrpersonal betrifft? Bleibt es für das kommende Schuljahr bei vollzeitschulischen Klassen?
  • Das Berufsvorbereitungsjahr / kooperativ (BVJ/k) richtet sich an SuS, die evtl. noch keinen Schulabschluss besitzen und zur Ausbildungsreife geführt werden sol-len. Die Berufsvorbereitung findet in Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und einem Kooperationspartner statt. Die Verwaltung berichtet, welche Kooperationspartner derzeit und im kommenden SJ zur Verfügung stehen. Können hier auch kommunale Träger wie die NOA neben bfz oder Bildungszentrum tätig werden, die mit einem heterogenen Schülerklientel vertraut sind? Bewerben sich die Träger auch konkret um diese Klassen?
  • Ist es der Stadt Nürnberg möglich, eine Dokumentation der Erfolge ggbfs. auch Misserfolge bei den Abschlüssen bzw. dem weiteren Bildungsweg der Absolvent*innen der BIK-Klassen zu führen? Wie können die SuS bereits an die Praxis herangeführt werden bzw. bereits Kontakte zu Betrieben geknüpft werden?
  • Die Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer gerade bei den BVJ- und BIK-Klassen ist enorm. Das Thema Lehrergesundheit spielt hier eine besondere Rolle. Welche Maßnahmen ergreift die Stadt, damit es nicht zu Überlastung von Lehrkräften kommt? Inwieweit kann die Stadt bei Bedarf auf diese besonderen Anforderungen auch mit speziellen Angeboten zum Thema Lehrergesundheit reagieren bzw. z.B. auch Unterstützung durch IPSN geben?

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Antragstellerin

Dr. Anja Prölß-Kammerer
schulpolitische Sprecherin