Soziale Nachschärfung der Nürnberger Corona-Strategie
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Nürnberg ist eine dicht besiedelte Stadt. In entsprechend hochverdichteten Stadträumen leben die dort ansässigen Nürnberger*innen deshalb leider überdurchschnittlich häufig in kleinen Wohnungen bzw. beengten Wohnverhältnissen. Die betroffenen Gebiete Nürnbergs zeichnen sich zudem mehrheitlich durch Arbeitsstrukturen aus, die nur sehr schwer oder kein Home-Office gestatten. Zudem sind in den eng besiedelten Teilen Nürnbergs meist aufgrund historisch gewachsener Baustruktur, wenig bis kaum öffentliche Frei- und Grünflächen vorhanden, die das alltägliche Leben und die Wege der Menschen vor Ort räumlich entzerren könnten.
Aus den genannten Gründen werden den dort lebenden Bürger*innen notwendige Kontaktreduzierungen, die Nutzung von Home-Office sowie Möglichkeiten für (Selbst-) Isolation im Falle von Quarantäneregelungen massiv erschwert. Aus unserer Sicht müssen deshalb dringend im Zuge der Corona-Bekämpfung vor Ort verstärkt Angebote für Corona-Tests, Impfangebote und Quarantänemöglichkeiten geschaffen werden.
Um die Frage der Gesundheit nicht zu einer sozialen Frage verkommen zu lassen, stellt die SPD-Stadtratsfraktion deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss den folgenden
Antrag:
Die Verwaltung prüft für betroffenen Stadtgebiete:
- den Einsatz von sog. „Impfmobilen“ sowie die Einrichtung von dezentralen Impfstationen vor Ort (z.B. in Einkaufszentren),
- Unterstützungsmöglichkeiten für den verstärkten Ausbau von Impfangeboten durch die ansässigen Hausärzte vor Ort,
- die Einrichtung von sog. „Fieberhotels“ und wirkt hierfür beim Freistaat Bayern sowie den Krankenkassen für ein zugehöriges Finanzierungsprogramm und/oder stellt hierfür Nürnberg als Modellregion zur Verfügung,
- die Erweiterung von stationären Corona-Testmöglichkeiten (Testzentren) vor Ort.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Antragsteller:
Diana Liberova
sozialpolitische Sprecherin
und
Jasmin Bieswanger
gesundheitspolitische Sprecherin