Alternativtopf für die Kulturszene
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
im Rahmen der Diskussion um die Kulturstrategie für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025 wurde auch wieder die Forderung nach einem „Alternativtopf“ im Kulturbereich laut. Diesen gab es bereits, dort wurden spartenübergreifende Projekte gefördert und die Szene hatte so die Möglichkeit, ein Stück weit selbst über die Verteilung der Gelder bestimmen zu können. Gerade im Hinblick darauf, im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung die Themen Partizipation und Soziokultur im Kulturbereich weiterzuentwickeln, stellt sich die Frage, ob man nicht unter neuen Rahmenbedingungen den „Alternativtopf“ wiederbeleben sollte. Solange die Stadt hier im Kulturhauptstadtbewerbungsverfahren ist, sollte dies mit den Plänen zur Kulturhauptstadt gekoppelt sein – im Anschluss muss man dann vielleicht noch einmal die Ausrichtung überprüfen. Der „Open Call“ war hier sicher ein erster Versuch. In jedem Fall sollte eine engere Verbindung der Stadtverwaltung mit der freien Szene erreicht werden, die freie Szene aber auch wieder ein Stück Verantwortung übernehmen.
Daher stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden
Antrag
- Im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung wird ein „Alternativtopf“ neu aufgestellt.
- Die Verwaltung entwickelt mit dem Bewerbungsbüro ein Konzept und Richtlinien, welche inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt werden sollten – Beispiel Soziokultur und Partizipation / szeneübergreifend – und mit wieviel Geld der Topf ausgestattet werden sollte.
- Vertreter*innen der Szene sollen mit dem Bewerbungsbüro Kulturhauptstadt sowie Vertreter*innen der Stadtverwaltung über eingereichte Projekte entscheiden. Die Politik sollte beratend, nicht stimmberechtigt, teilnehmen können. Die Zusammensetzung sollte mit Vertreter*innen der freien Szene auch diskutiert werden.
- Die letzte Abstimmung sollte dann durch den Kulturausschuss und den Stadtrat erfolgen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Antragsteller
Thorsten Brehm
stv. Fraktionsvorsitzender
und
Dr. Anja Prölß-Kammerer
Fraktionsvorsitzende