Bedarfsgerechte Versorgung von in ihrer Entwicklung gefährdeten Kindern

gem. Antrag der CSU- und SPD-Stadtratsfraktion sowie Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Früherkennung von Entwicklungsstörungen von Kleinkindern und die zeitnahe Einleitung von ggf. notwendigen Behandlungsmaßnahmen ist von überragender Bedeutung für eine zukünftige nachhaltig positive psychosoziale Entwicklung dieser sensiblen und gefährdeten Gruppe.

Der hohe Stellenwert einer rechtzeitigen Diagnose von Entwicklungsauffälligkeiten von Kleinkindern in Nürnberg zeigt sich alleine in der Tatsache, dass die Zahl von Dreijährigen mit Sprachentwicklungs-verzögerungen (ein Surrogatparameter für eine gefährdete frühkindliche Entwicklung) in Nürnberg in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat.

Eltern betroffener Kinder, die zentrale Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderungen (ZEBBEK) und freie Träger berichten von überlangen Wartezeiten für Termine für eine differenzierte und professionelle Entwicklungsdiagnostik von auffälligen Kindern, die in Zusammenschau mit ihrem psychosozialen Umfeld stattfinden muss. Eine Ursache dafür mag auch in Engpässen in der personellen Ausstattung von ZEBBEK liegen, einer bewährten Diagnose- und Beratungsstelle für Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten. Hier wird von vielen Kündigungen und von Problemen bei der Nachbesetzung von freien Stellen berichtet.

Um dieses wachsende Problem in seiner Gänze zu betrachten, stellen die Fraktionen von SPD, CSU und BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN folgenden gemeinsamen

Antrag:

Die Verwaltung berichtet:

  • wie hoch ist die Zahl der betroffenen Kinder, wie ist die Fallzahlentwicklung in den letzten fünf Jahren?
  • wie lange sind die Wartezeiten für Untersuchungstermine?
  • welche personellen Ausstattungsdefizite bestehen bei ZEBBEK, welche Modelle einer Nachbesserung und Möglichkeiten einer raschen Nachbesetzung freier Stellen können entwickelt und auch durchgesetzt werden?
  • über Zahl, Struktur und Kapazität aller Institutionen in Nürnberg, die entwicklungsgefährdete Kinder diagnostizieren und sie geeigneten Behandlungsmaßnahmen zuleiten. Dabei werden kommunale Einrichtungen ebenso betrachtet wie die der freien Träger.
  • welche Bündelungs- und Kooperationsstrukturen der vorhandenen sind bereits etabliert und sind grundsätzlich, sowie angesichts der Personalengpässe intensiver denkbar?
  • welche Lösungsvorschläge sieht die Stadt für eine kurz- mittel- und langfristige Lösung?

Mit freundlichen Grüßen Marcus