SPD-Fraktion wünscht sich mehr Kleingartenanlagen in der Stadt

Neue Kleingärten im Nürnberger Norden

Die SPD-Stadtratsfraktion macht sich für mehr Kleingartenanlagen in der Stadt stark. In einem Antrag fordert sie, zu prüfen, ob im Nürnberger Norden eine neue zusätzliche Kleingartenanlage ausgewiesen werden könnte. Eingeplant werden könnte sie nach Vorstellung der SPD in das Gebiet der neuen städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Marienberg, die zwischen der Marienbergstraße und dem Flughafen vorgesehen ist.

„In einer wachsenden Stadt wie Nürnberg, in welcher die Verdichtung zwangsläufig weiter anhält, ist auch der Grünflächenanteil für die Menschen bekanntlich sehr wichtig“, erklärt Bürgermeister und SPD-Fraktionsmitglied Christian Vogel.

Er weiß, dass zusätzliche Grün- und Erholungsflächen neben dem Wohnungsbau allerdings auch eine große Herausforderung für die Stadt darstellen. Die nur noch begrenzt zur Verfügung stehenden Flächen müssten schließlich bestmöglich genutzt werden. Und sie sollen verschiedenen Anforderungen Rechnung tragen. Große Möglichkeiten für Mensch und Natur bieten aus seiner Sicht hierzu neben den "normalen" Grün- und Parkfläche die beliebten Kleingartenanlagen. „Umweltschutz, Naturerfahrung und Erholung. Jeder Kleingarten bietet mindestens einen dreifachen Mehrwert“, argumentiert Vogel.

Kleingärten gelten rechtlich als Wohnergänzungsflächen beziehungsweise als wohn- oder siedlungsnahes Grün, und sind damit ein wichtiger Teil der städtischen Grünstruktur. Sie sind, soweit auf städtischen Grund angesiedelt, öffentlich zugänglich und tragen mit öffentlichen Gemeinschaftsanlagen, wie zum Beispiel Spielplätzen und Sitzgelegenheiten, zur Erholung der Bevölkerung bei.

Auf Grund der Artenvielfalt von Flora und Fauna innerhalb der Kleingartenanlagen bilden sie grüne Inseln und somit ökologische Nischen in der mit relativ hohem Versiegelungsgrad belasteten Stadt.

Durch die Begrünung wird außerdem das Stadtklima positiv beeinflusst und die Luft gefiltert. Die Kleingartenkultur umfasst nicht nur die gärtnerische Nutzung, sie schließt auch die Erholung mit ein. Dieser Kultur wird eine gesundheitsfördernde Wirkung bescheinigt. Durch die Bewegung und Arbeit an der frischen Luft wird typischen Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Bewegungsmangel und falsche Ernährung, vorgebeugt.

Ferner ist der Kleingarten ein Ort der Integration, sowohl interkulturell als auch altersübergreifend. Das zeigt sich auch daran, dass die Zahl der Pachtnachfragen in den letzten Jahren stetig zunahm und weiterhin zunimmt. Der Altersdurchschnitt der Kleingartennutzer ist seit Ende der 90er Jahre um zehn Jahre gesunken. Dies begründet sich durch das erhöhte Interesse von jungen Leuten und Familien an der Pacht eines Kleingartens.

Aktuell gibt es in Nürnberg rund 8.300 Parzellen mit einer Fläche von 3,3 Millionen Quadratmeter Fläche. Statistisch gesehen gab es vor zehn Jahren pro Einwohner der Stadt rund 6,6 Quadratmeter Kleingartenfläche. Heute durch die wachsende Stadt sind es noch 6,1 Quadratmeter. Die SPD-Fraktion hält an einem größtmöglichen Erhalt der vorhandenen Kleingartenanlagen in Nürnberg fest. Darüber hinaus wäre eine mögliche Neuausweisung von Flächen zum Zwecke der Nutzung als Kleingartenanlagen wünschenswert. Großflächige Entwicklungsmaßnahmen bieten sich hierzu an.