Stellenwert der kulturellen Bildung in Nürnberg

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

der Rat für kulturelle Bildung hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städtetag eine Befragung unter 200 Mitgliedsstädten zur Finanzierung und Organisation von kultureller Bildung durchgeführt. Kernfrage war es dabei zu erfragen, wie weit die Städte im Bereich der Kulturellen Bildung gekommen sind.

Kulturelle Bildung bleibt auch zehn Jahre nach der Aachener Erklärung zu Bildung in der Stadt vom Jahre 2007 eine wesentliche Entwicklungssaufgabe. Zentrale Fragen sind dabei: Wo stehen wir, was wurde erreicht, wie sieht die Zusammenarbeit zwischen städtischen und staatlichen Angeboten aus, wie ist die Zusammenarbeit der Referate Kultur, Schule und Soziales inklusive der Kinder- und Jugendarbeit. Ziehen wir alle an einem Strang? Wie weit sind wir mit der kulturellen Teilhabe auch im Integrations-bereich? Ist die Notwendigkeit der kulturellen Bildung noch im Bewusstsein und sind wir Kulturpolitiker nicht dauerhaft gefordert sie einzufordern, wie bereits im UN-Sozialpakt von 1966 im Recht auf Bildung und Teilnahme am kulturellen Leben und in der „UNESCO Road Map for Arts Education“ gefordert wurde.

Die Stadt Nürnberg fängt nicht bei null an und hat den gleichberechtigten Wert Kultureller Bildung neben dem Erwerb von kognitivem Wissen bereits 2012 in ihrer Bildungskonferenz in den Mittelpunkt gestellt. Die aktuelle Befragung ist ein guter Anlass auch zu hinterfragen, zu welchen Ergebnissen die Bildungskonferenz geführt hat und welchen Stellenwert die kulturelle Bildung heute hat.

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag

1. Die Verwaltung stellt den Tätigkeitsbericht 2016 des Bildungsbüros und die Arbeit des Bildungsbüros mit Schwerpunkt Kulturelle Bildung vor. Sie berichtet, welche Erkenntnisse aus der Bildungskonferenz 2012 zur Kulturellen Bildung gezogen und wie diese weiterverfolgt wurden. Welche Handlungsbedarfe werden gesehen, angestrebt oder vorgelegt?

2. Die Verwaltung berichtet über die Teilnahme an der Studie des Rates für Kulturelle Bildung und des Deutschen Städtetages zur Finanzierung und Organisation Kultureller Bildung und geht dabei insbesondere darauf ein, welche Ergebnisse für Nürnberg vorliegen, welche Empfehlungen die Studie gibt und wie sie sich in Nürnberg umsetzen lassen.

3. Die Verwaltung gibt eine Übersicht über die breiten Angebote aus den Bereichen Kultur / Schule / der Kinder- und Jugendarbeit in Nürnberg unter Berücksichtigung der freien Kulturschaffenden. Dabei soll insbesondere auf Fragestellungen und ggf. kommunale Zielsetzungen in den Bereichen Bildungsgerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit, der Bedeutung der digitalen Medien, Finanzen und Fördermöglichkeiten eingegangen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Ihre Antragsstellerin

Ruth Zadek

Kulturpolitische Sprecherin