Modellfläche „Wohnen für Familien“

Jungen Familien mehr Möglichkeiten bieten

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum bleibt eine der Hauptherausforderungen in unserer wachsenden Stadt. Mit dem Sonderprogramm Wohnungsbau hat sich die Stadt Nürnberg bereits sehr ambitionierte Ziele gesetzt, insbesondere bei der Schaffung von mehr gefördertem Wohnungsraum. Wir begrüßen diese Bemühungen ausdrücklich.  

Aus Sicht der SPD-Stadtratsfraktion bietet dieses Sonderprogramm mit den 10 städtischen Flächen, die schnellstmöglich der Wohnbebauung zugeführt werden sollen, aber darüber hinausgehende Chancen, die noch nicht ausführlich diskutiert wurden. Immer wieder wird die Abwanderung von (jungen) Familien in das Umland problematisiert. Begründet wird dies zumeist darin, dass Familien kaum Möglichkeiten hätten, im Stadtgebiet ihre Vorstellungen von geeignetem Wohnraum zu verwirklichen. Die SPD-Stadtratsfraktion regt deshalb an, eine der 10 Flächen des Sonderprogramms oder ggf. eine andere im Rahmen des Flächennutzungsplans zu entwickelnde Wohnbaufläche zu einer Modellfläche „Wohnen für Familien“ zu machen. Dabei geht es zum einen um neue kreative Ideen, um Wohnraum für Familien zu schaffen – durchaus auch jenseits der klassischen Formen von Einfamilien- oder Reihenhäuser, möglicherweise auch mit großen Mietwohnungen im Geschossbau. Wesentlicher Faktor muss die Bezahlbarkeit für (junge) Familien sein. Außerdem soll auf dieser „Modellfläche“ die soziale Infrastruktur, die Familien benötigen, möglichst zeitgleich mit aufgebaut werden. Dazu zählen insbesondere Kindertagesstätten, Spielplätze, ggf. auch ein Kinder- und Jugendhaus und Freiflächen.  Ziel ist es, dass diese möglichst bereits dann nutzbar sind, wenn die Familien einziehen. Geprüft werden sollte auch, inwieweit  die wbg als Partnerin für ein solches Projekt gewonnen werden könnte.  

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden  

Antrag:        

  1. Die Verwaltung prüft, eine der zehn städtischen Flächen im Rahmen des Sonderprogramms Wohnungsbau bzw. eine andere im Rahmen des FNP zu entwickelnde Wohnbaufläche für eine Modellfläche „Wohnen für Familien“ zur Verfügung zu stellen.      
  2. Dazu erstellt die Verwaltung ein Konzept, wie es gelingen kann, Familien in der Stadt zu halten und inwieweit neue Formen von familiengerechtem Wohnraum, insbesondere auch im Mietwohnungsbau, dazu einen Beitrag leisten können.        
  3. Ziel der Modellfläche ist neben der Schaffung von familiengeeigneten Wohnraum insbesondere der parallele Aufbau der sozialen Infrastruktur für Familien, inklusive Freiflächen.      
  4. Es wird geprüft, inwieweit die wbg als Partnerin für ein solches Projekt zur Verfügung steht.  

Mit freundlichen Grüßen

Antragstellerin

Dr. Anja Prölß-Kammerer
Fraktionsvorsitzende