Situation Übergangsklassen/Flüchtlingsklassen in Nürnberg

Wir bitten um einen Bericht über den aktuellen Stand

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,  

nach wie vor steigen die Flüchtlingszahlen in Deutschland, und damit auch in Nürnberg an. Diese Situation wird sich leider auch in der nächsten Zeit nicht ändern, im Gegenteil, es steht zu vermuten, dass diese Zahlen weiter steigen werden. Für die Stadt Nürnberg bedeutet das derzeit nach dem letzten Bericht im Sozialausschuss in Zahlen (Stand Mitte Mai 2015), dass in Nürnberg derzeit 3.100 bis 3.200 Flüchtlinge in verschiedenen Unterkünften untergebracht sind, hinzu kommen noch rund 220 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Diese Zahlen werden weiter steigen.  

Im Sozialausschuss wurde über die derzeitige Situation der Unterkünfte sowie auch über die Frage von Betreuung und Unterstützung berichtet. Kinder und junge Flüchtlinge besuchen auch unsere Schulen bzw. auch die Berufsschulen. Die Lehrkräfte und die Schulfamilie leisten dabei seit geraumer Zeit Enormes, um den jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Der Nürnberger Weg zur Beschulung von Flüchtlingen und anderen Jugendlichen, die mit den speziellen Sprachintegrationsklassen im Rahmen der Berufsschulpflicht zu einem Abschluss geführt werden, gilt inzwischen bayern- wie auch bundesweit als beispielhaft. Im aktuellen Schuljahr wurden über 15 dieser Sprachintegrationsklassen eingerichtet. Neben dem Unterricht konnte nun auch eine psychologische Betreuung der Jugendlichen neben den sozialpädagogischen Ressourcen eingerichtet werden. Gleichzeitig wächst der Bedarf weiter. Aufgrund der großen Bedeutung der (Berufs-)Schulen für die Integration der Asylbewerber, stellt sich die Frage nach dem Bedarf an zusätzlichen Lehrerwochenstunden aber auch nach Räumlichkeiten für die jeweiligen Klassen.  

In der Presse war außerdem zu lesen, dass der Freistaat ein Modellprojekt „Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge“ startet, in dem an 21 Berufsschulen ab September passgenaue Unterrichtskonzepte für Flüchtlinge und junge Asylbewerber entwickelt werden. Teilnehmen werden demnach auch die B5 und die B11 in Nürnberg.    

Vor diesem Hintergrund stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im Schulausschuss folgenden  

Antrag  

Die Verwaltung berichtet mit dem Staatlichen Schulamt über den aktuellen Stand der Zahl der Übergangsklassen / deren Verteilung auf einzelne Standorte und über die Zuteilung an Lehrerwochenstunden.  Außerdem  berichtet Sie über die Anzahl der Kinder, die aus Kapazitätsgründen im laufenden Schuljahr nicht mehr in den Übergangsklassen aufgenommen werden konnten und über Möglichkeiten der Förderung dieser Kinder in den Regelklassen.  

Desweiteren wird über den aktuellen Stand bei den Flüchtlingsklassen im Beruflichen Schulwesen berichtet und über das Modellprojekt „Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge“, das ab September auch in Nürnberg stattfinden soll.     

Mit freundlichen Grüßen

Antragstellerin

Dr. Anja Prölß-Kammerer
Schulpolitische Sprecherin