Erinnern und Gedenken im öffentlichen Raum

Platz der Opfer des Faschismus als Ort der Erinnerung

  • von  Dr. Anja Prölß-Kammerer
    29.05.2015
  • Beiträge

Die Stadt Nürnberg stellt sich mit diversen Institutionen, Ausstellungen und Veranstaltungen immer wieder der Erinnerung und dem Gedenken an den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg mit seinen Zerstörungen und der Nachkriegsgeschichte mit den Nürnberger Prozessen. Die SPD-Fraktion im Rathaus möchte diesen vielzähligen Aktivitäten nun einen weiteren Baustein hinzufügen und schlägt vor, zur Erinnerung an Gruppen und Einzelpersonen, die bisher noch keine Berücksichtigung finden, ein öffentlich sichtbaren Ort des Gedenkens zu errichten. Die Fraktionsvorsitzende  Dr. Anja Prölß-Kammerer sieht dabei den Platz der Opfer des Faschismus als möglichen geeigneten Standort. Sie erklärt: „Immer wieder erreichen uns Initiativen für Einzelpersonen aber auch Gruppen, die sich im Widerstand engagiert oder auch für die Befreiung Nürnbergs auf alliierter Seite gekämpft haben. Für all diese Personen und Gruppen bräuchte es ebenfalls einen Ort des Gedenkens und Erinnerns.“

Bei der Frage nach der Gestaltung des öffentlichen Gedenkens schlägt Prölß-Kammerer vor, sich an den Stelen zu orientieren, die in der Stadt schon öfter zum Einsatz kamen und welche auch das Gedenken der Stadt an die NS-Zeit symbolisieren. Seit 2006 gibt es Informationsstelen beispielsweise auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände oder vor der AOK zur Erinnerung an die Nürnberger Gesetze. Eine weitere Stele an der Frauentormauer ist dem Gedenken an die Verfolgung von Homosexuellen gewidmet. 

Die SPD-Fraktion fordert in ihrem Antrag die Verwaltung auf aufzuzeigen, welche ihr bekannten Gruppen und Einzelpersonen noch nicht beim Gedenken berücksichtigt wurden und zu prüfen, ob ein öffentlich sichtbarer Ort des Gedenkens am Platz der Opfer des Faschismus möglich wäre.