Öffentlichkeitsarbeit Zeppelinfeld und ehemaliges Reichsparteitagsgelände

Eine öffentliche Debatte sollte in der Stadt forciert werden, darüber, warum eine Instandhaltung erforderlich ist.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

die Diskussion um einen angemessenen Umgang mit dem ehemaligen Reichparteitagsgelände, insbesondere dem Zeppelinfeld, wird derzeit gerade in Fach­kreisen intensiv geführt. In der öffentlichen Debatte in Nürnberg jedoch gibt es ein Informationsdefizit hinsichtlich der tatsächlichen Beweggründe der Kommune für den Erhalt und die Instandsetzung der Zeppelintribüne und der Wallanlagen.  

In der Fachdiskussion und in Leserbriefen geht es zu wenig um den Aspekt der Bildungsarbeit. Unterstellt wird hingegen beispielsweise, dass die Zeppelintribüne für Veranstaltungen notwendig sei, und lediglich deswegen erhalten werden solle. Auf der anderen Seite hat sich gezeigt, dass ein „Tag der offenen Tür“, an dem es in geführten Rundgängen möglich war, das gesamte Zeppelinfeld zu besichtigen, auch die vorhandenen Türmchen mit den Toilettenanlagen – auf großes Interesse traf.  

Um den Diskurs in der Stadt zu führen, die Argumente darzulegen, warum ein Erhalt des Zeppelinfeldes insbesondere als authentischer Lernort wichtig ist, den Jahr für Jahr über 200.000 Menschen besuchen (insbesondere junge Menschen aber auch viele ausländische Gäste) wird zu wenig vermittelt. Die öffentliche Debatte darf sich nicht auf die Frage der Kosten bzw. die Frage Instandhaltung ja oder nein reduzieren, sondern der Zweck Erhalts muss deutlicher herausgestellt werden.  

Daher stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

Die Stadt Nürnberg forciert eine transparente öffentliche Debatte in der Stadt darüber, warum das Zeppelinfeld, auf Basis der Leitlinien, die der Stadtrat bereits 2004 beschlossen hat, erhalten und so instandgehalten werden soll, dass die historisch-politische Bildungsarbeit vor Ort ausgebaut und weiter stattfinden kann. Eine erweiterte Öffentlichkeitsarbeit der Stadt kann in Form von weiteren „Tagen der offenen Tür“ geschehen, mit Infoveranstaltungen oder Bürgergesprächen.  

Mit freundlichen Grüßen 

Antragstellerin

Dr. Anja Prölß-Kammerer

Fraktionsvorsitzende der

SPD-Stadtratsfraktion