Mehr Frauen in Führungspositionen

Datenbank für mögliche Aufsichtsrätinnen kann helfen

SPD-Stadträtin Katja Strohhacker

Die Einrichtung einer regionalen Datenbank, in der sich Bewerberinnen und Bewerber für Aufsichtsratspositionen registrieren können, rückt näher. Wie dem Wirtschaftsausschuss des Nürnberger Stadtrates mitgeteilt wurde, hat die Nürnberger Wirtschaftsförderung einem Antrag der SPD-Stadtratsfraktion entsprochen und den Aufbau einer solchen Datenbank mit vorangebracht. Betreiben soll die Datenbank der Verein „Erfolgsfaktor Frau“, der sich seit langem für mehr Frauen in Führungspositionen einsetzt. „Wir sind dem Wirtschaftsreferat dankbar, dass unsere Anregung aufgenommen und der Aufbau einer derartigen Datenbank unterstützt wurde. Es konnten zwar nicht alle Wünsche erfüllt werden, aber die Realisierung ist ein Stück näher gerückt“, meint die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion Katja Strohhacker.

Strohhacker hofft, dass auf diese Weise eine Hürde zu mehr Gleichberechtigung in den regionalen Führungsetagen genommen werden kann. „Wenn es um die Quote geht, bekommen wir immer wieder zu hören, es gäbe für bestimmte Positionen gar keine oder nicht genügend qualifizierte Frauen. Wenn sich aber Firmen, Headhunter und Frauen mit Hilfe einer professionellen Datenbank davon überzeugen könnten, dass in der Metropolregion genügend kluge Köpfe von Frauen und Männern vorhanden sind, die bereit sind, sich zu engagieren, kann dieser Vorbehalt ausgeräumt werden“, erklärt die SPD-Stadträtin ihr Anliegen.

Sie hatte deshalb gefordert, dass die Stadt gemeinsam mit dem Verein Erfolgsfaktor Frau, der den Vorstoß geleistet hatte, eine solche Datenbank auf die Beine stellt. Zwar wollen weder das Wirtschaftsreferat noch die IHK die Datenbank betreiben, das Anliegen wurde aber durchaus unterstützt. So wurde bei der Suche nach Sponsoren geholfen und die Voraussetzung geschaffen, dass der Verein die Datenbank wenigstens selbst betreiben kann. „Das ist immerhin etwas“, meint Strohhacker. Sie verweist darauf, dass nach dem derzeitigem Stand des Gesetzgebungsverfahren für eine gesetzliche Frauenquote immerhin sieben Unternehmen in der Metropolregion in den nächsten Jahren wenigstens 30 Prozent ihrer Aufsichtsratsposten an Frauen vergeben müssen. „Dafür wollen Kandidatinnen gefunden werden. Und wir freuen uns umso mehr, wenn auch kleinere Unternehmen, die von der Quotenpflicht befreit sein werden, sich über diese Datenbank gezielt auf die Suche nach qualifizierten Bewerbern – sowohl Frauen als auch Männern – machen würden“, fügt Strohhacker an.    

Die Debatte und die Vorlage für den Wirtschaftsausschuss sieht sie als gutes Signal für das Vorhaben. „Jetzt hoffen wir, dass das Projekt gelingt und auch die Skeptiker eines Tages überzeugt werden können. Schön wäre es auch, wenn die Prüfung für die Nutzung von EU-Fördermitteln nachgeholt werden könnte“, befindet Strohhacker.