Frei leben - ohne Gewalt

Antigewalttag am 25. November 2014

Auch heuer wehen in Nürnberg wieder viele Fahnen „Frei leben – gegen Gewalt an Frauen“ gehisst, um auf das Problem Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Zum diesjährigen Antigewalttag, am 25. November, erklärt Gabriele Penzkofer-Röhrl stellvertretende Fraktionsvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD Stadtratsfraktion:  

„Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter: angefangen von der ganz offensichtlichen häuslichen Gewalt über Zwangsheirat, Menschenhandel und Zwangsprostitution bis hin zu den verschiedenen Ausprägungen struktureller Gewalt wie ausbeuterische und lebensbedrohliche Arbeitsverhältnisse von Frauen und Mädchen in der sogenannten Dritten Welt oder subtileren Formen wie frauenfeindliche Werbung. Letzteres ist auch das Hauptthema der diesjährigen Aktionen zum Antigewalttag, ein Thema, das uns in der Debatte um Frauenrechte schon seit Anbeginn beschäftigt und bei dem sich bislang bestenfalls nur marginal etwas verändert hat“ so die Frauenpolitikerin und betont: „dabei geht es nicht nur um die eindeutig sexistischen Elemente in der Werbung, in der Frauen auf ihren Körper reduziert werden, sondern auch um versteckte Botschaften und Bilder, die Rollenklischees reproduzieren und manifestieren – und das von klein auf, wovon übrigens Jungen ebenso betroffen sind: Mädchen in rosa Träumen und Jungs in rutschfesten Hosen“.  

So wichtig es ist, gegen frauenfeindliche Werbung vorzugehen, möchte Gabriele Penzkofer-Röhrl doch das Augenmerk auf die Bereiche lenken, in denen die Stadtpolitik ein Stück weit tätig werden kann.  

„Da ist zum einen die sogenannte „Workplace Policy“, der sich die Stadt als Arbeitgeberin auf unseren Antrag hin seit mehreren Jahren verpflichtet fühlt. Dies bedeutet die Selbstverpflichtung von Unternehmen, sich öffentlich und vor allem auch im eigenen Unternehmen gegen Häusliche Gewalt auszusprechen. In der Stadtverwaltung wurde dazu eine breit angelegte Plakataktion gestartet und es werden Schulungen für Führungskräfte zur Sensibilisierung gegenüber häuslicher Gewalt angeboten.“  

Und da ist die ideelle und finanzielle Förderung von Einrichtungen, die gewaltbetroffene Frauen und Mädchen unterstützen. „Hier sind wir in Nürnberg gut aufgestellt. So unterstützen wir ein ganzes Bündel von Angeboten für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen, angefangen von Schutzeinrichtungen wie dem Frauenhaus, Beratungsstellen wie dem Notruf oder Wildwasser bis hin zu Angeboten wie die von Aura, die Frauen und Mädchen stärken und sie in die Lage versetzen, sich aktiv gegen Gewalt zu wehren. Die Haushaltsberatungen am Donnerstag haben dies wieder einmal belegt“ betont die Sozialdemokratin, die aber auch weiß, dass hier noch Einiges auf der Agenda steht: „in Bezug auf Gewaltpräventionsprogramme passiert an unseren Schulen zwar schon sehr viel, wichtig es aber auch, den Blick auf die geschlechtsspezifische Gewalt zu lenken, um den Kreislauf von Gewalt zu durchbrechen. Ebenso wichtig ist es auch, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer durch Bildungsangebote für das Erkennen geschlechtsspezifischer Gewalt zu sensibilisieren und sie mit dem Hilfesystem vertraut zu machen.“