Viele Sportvereine haben mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Zu nennen sind etwa hohe Betriebskosten für Sportanlagen und der Mitgliederrückgang. Die SPD-Stadtratsfraktion will diesen Vereinen helfen, zukunftssichere Strukturen aufzubauen. Sportvereine sind erhaltenswert, weil sie einerseits Gutes für ihre 108 000 (!) Mitglieder tun, aber andererseits auch wichtige gesellschaftliche Aufgaben, wie etwas Jugend- und Integrationsarbeit, übernehmen.
„Wir haben den Sport-Etat auf Antrag von SPD und CSU um 190 000 Euro erhöht. Das ist ein Durchbruch! Diese hohe Summe sehen wir als Investition in die Zukunft der Sportvereinslandschaft. Wir schütten nicht einfach an alle Vereine mehr Geld aus, sondern fördern Maßnahmen und Projekte, die Sportvereine professionalisieren und somit zukunftsfest machen“, sagt der sportpolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Nasser Ahmed.
SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Anja Prölß-Kammerer fügt hinzu: „Die große Zukunfts-Herausforderung für Sportvereine ist die Anpassung an den gesellschaftlichen Wandel. Man bleibt nicht mehr aus Traditionsgründen vom Jugend- bis zum Seniorenalter im Sportverein. Entscheidend ist das Angebot und wenn das bei einem anderen Verein besser für einen passt, geht man dorthin. Vereine sind heute mehr Dienstleister. Um diese Rolle zu erfüllen, müssen sich die Sportvereine neu aufstellen, sich professionalisieren – wir geben 190 000 Euro Erhöhung genau in diese Neuaufstellung der Sportvereine.“
Diese weitgehende Entscheidung fiel der SPD-Stadtratsfraktion aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht leicht. Doch der Druck ist für die Sportvereine in den letzten Jahren durch steigende Energiekosten, Unterhalt für eigene Sportanlagen und Verschuldung stark gestiegen. Daher entschied sich die SPD-Stadtratsfraktion gemeinsam mit dem Kooperationspartner CSU zu diesem weitgehenden Schritt.
Konkret werden neben der formalen Erhöhung der Sportfördermittel auch die Sportförderrichtlinien geändert, damit das zusätzliche Geld gezielt in die Neuausrichtung der Nürnberger Sportvereine fließt. Die drei wichtigsten Punkte der Reform umfassen:
1. Vereinsberatung
Sportvereine sollen ihre Entscheidungen noch professioneller treffen. Dabei sollen ihnen verschiedene Experten aus den Bereichen Sportökonomie, Recht, Marketing usw. helfen. Die Stadt fördert das Hinzuziehen von externen Beratern bei Sportvereinen noch stärker.
2. Qualifizierung der Vereinsvorstände und Mitarbeiter
Das Umfeld, in dem Sportvereine heute handeln wird immer komplexer und anforderungsvoller. Es ist daher für Vereine von Vorteil, auf gut ausgebildete und kompetente Funktionäre und Mitarbeiter in Vorstand und Geschäftsstelle zurückgreifen zu können. Die Stadt schafft über die Sportförderrichtlinien Anreize dafür, dass Vereine ihre Funktionäre und Mitarbeiter aus- und weiterbilden (beispielsweise als „Vereins-Manager“).
3. Anreize zu Kooperation/Fusion
Gemeinsam ist man stärker – das gilt auch bei vielen Sportvereinen. Viele Sportvereine könnten durch gemeinsame Verwaltungen, gemeinsame Nutzung von Sportflächen oder sich gegenseitig ergänzende Sportangebote noch zukunftsfähiger werden. Daher setzt die Stadt Nürnberg noch größere Anreize über die Sportfördermittel, dass Vereine solche Kooperationen und Fusionen in Zukunft noch stärker in Erwägung ziehen.