Chancen des Programms "Soziale Stadt" nutzen -

Neues Stadterneuerungsgebiet Gibitzenhof einrichten

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Nürnberger Süden definiert als ein Ziel, dass das Gebiet Steinbühl-West und Sandreuth (unfasst die Stadtteile Gibitzenhof und Sandreuth) eines der zukünftigen Entwicklungsschwerpunkte der Stadterneuerung bzw. des Stadtumbaus im Nürnberger Süden sein sollte.  

Für dieses Gebiet liegt bereits eine vorbereitende Untersuchung aus dem Jahr 2003 vor, die die Qualifizierung des Bestandes thematisiert sowie die geplante stadträumliche Veränderung untersucht, die sich durch die Einhausung des Frankenschnellwegs ergibt. Die Untersuchung zeigt Maßnahmen zur Beseitigung der städtebaulichen Missstände auf und empfiehlt auf der Grundlage des Programms "Soziale Stadt“ weitergehende Untersuchungen mit dem Ziel durchzuführen, soziale und kulturelle Aspekte zu fokussieren. 

Im Jahr 2013 hat die Hochschule für Technik Stuttgart ein Studienprojekt Stadterneuerung durchgeführt und ein Integriertes studentisches Stadtentwicklungskonzept mit vielfältigen Empfehlungen zu den Handlungsfeldern Soziales, Wohnen, Energie, Wirtschaft und Mobilität entwickelt. Dazu fand eine Präsentation im Sigena-Gymnasium und in den Schaufenstern des ehemaligen Kaufhofes am Aufseßplatz statt.

Die drei oben genannten Konzepte bzw. Untersuchungen dokumentieren anschaulich, dass dringender städtebaulicher Handlungsbedarf für diesen Stadtbereich besteht. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Defizite in den unterschiedlichen Handlungsbereichen anzugehen und die vielfältigen Chancen einer Aufwertung des Gebietes zu nutzen.

Beim Programm "Soziale Stadt“ stehen städtebauliche Investitionen in das Wohnumfeld, die Infrastruktur und die Qualität des Wohnens sowie der soziale Zusammenhalt und die Integration aller Bevölkerungsgruppen im Focus. Es will die Generationengerechtigkeit sowie familienfreundliche, altersgerechte und die Willkommenskultur stärkende Infrastrukturen unterstützen. Durch gezielte Maßnahmen lassen sich nachhaltige Aufwärtsentwicklungen in Gang setzen, um das Gebiet zu stabilisieren und weiterzuentwickeln.

Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag festgelegt, die Städtebauförderung weiter zu entwickeln und die Gelder insbesondere für das Programm „Soziale Stadt“ deutlich zu erhöhen. Diese attraktive Möglichkeit sollte Nürnberg aufgreifen. Die Verwaltung sollte zeitnah prüfen, wie ein Stadterneuerungsgebiet für Gibitzenhof/Steinbühl-West/Sandreuth gesichert werden kann.  

Deshalb stellt die SPD-Stadtratsfraktion zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag: 

1. Die Verwaltung wird beauftragt, in Verhandlungen mit der Regierung von Mittelfranken zu treten und zu klären, wann Gibitzenhof/Steinbühl-West in ein Stadterneuerungsprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen werden kann.  

2. Die vorbereitenden Untersuchungen aus dem Jahr 2003 sind zu aktualisieren. Insbesondere sind für die Bereiche Soziales, Kultur, Grün- und Freiraum, Wohnen und Wohnumfeld sowie Bildung die Handlungsfelder zu präzisieren. Der Vorschlag aus dem Jahr 2003 zur Abgrenzung des möglichen Sanierungsgebietes ist zu überprüfen und gegebenenfalls auch auf die Flächen östlich der Gibitzenhofstraße und südliche Teile der Dianastraße auszudehnen. 

3. Über die Ergebnisse ist im zuständigen Ausschuss zu berichten und die notwendigen Beschlussvorschläge zur Schaffung eines Sanierungsgebietes sind vorzulegen. 

Mit freundlichen Grüßen 

Antragstellerin

 

Ilka Soldner