Gentrifizierung vorbeugen

SPD beantragt Bericht

Sind Nürnberger Stadtteile von Veränderungsprozessen betroffen, bei denen die alteingesessenen Bewohner durch zahlungskräftigere Zuzügler verdrängt werden? Diese Frage treibt die SPD-Stadtratsfraktion um. Sie hat deshalb einen Bericht über die sogenannte Gentrifizierung beantragt. Ziel ist es, Verdrängungen gegebenenfalls frühzeitig entgegenzuwirken. 

 

Worum geht es? Leer stehende Wohnungen oder Häuser sind häufig Ausgangspunkt für Gentrifizierungsprozesse. In solche leer stehende Gebäude ziehen oft „Kreative“ ein, die sie zum Beispiel als Ateliers und für preiswertes Wohnen nutzen. Dies verändert das Image zuvor unattraktiver Quartiere, die sich in sogenannte Szenenquartiere verwandeln und die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

 

„Solche Tendenzen sind auf den ersten Anschein in Nürnberg erfreulicherweise nicht zu erkennen, aber grundsätzlich nicht auszuschließen“, stellt Gerald Raschke, planungspolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion fest. Gleichwohl hält er es für richtig, in der Stadt vorhandener Bedenken, etwa des Deutschen Mieterbundes, nachzugehen und die Stadtteile auf Gentrifizierungstendenzen hin zu untersuchen, um für den Fall der Fälle mit entsprechenden Maßnahmen reagieren zu können.

 

Bisher findet augenscheinlich eine Konzentration der „Kreativen“ auf AEG beziehungsweise im ehemaligen Quelle-Versandhaus statt. „Aber das ist politisch durchaus gewollt und ist ein Beitrag zur Aufwertung der Weststadt“, hält Gerald Raschke an dieser Zielsetzung fest.