Der Wald südlich der Wiener Straße bleibt erhalten

Inanspruchnahme ist derzeit faktisch ausgeschlossen

Zu der Forderung des Wirtschaftsreferenten Dr. Fraas in der NN vom 17. Dezember 2013" über das Areal südlich der Wiener Straße zu sprechen" erklärt Gerald Raschkeder planungspolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion folgendes:

"Es gibt keinen Anlass über die Inanspruchnahme des 30 ha großen Gewerbegebietes südlich der Wiener Straße zu spekulieren. Richtig ist, dass die Fläche im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen ist. Richtig ist aber auch, dass eine mögliche Inanspruchnahme von drei Faktoren abhängig ist.

Erstens müssen alle anderen Gewerbeflächen, die in Nürnberg ausgewiesen sind, tatsächlich in Anspruch genommen werden, bevor über die Gewerbefläche im Hafengebiet nachgedacht wird. Der Stadtrat hat zur Ermittlung der in Nürnberg vorhandenen und künftig notwendigen Gewerbeflächen erst kürzlich ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das heißt, bevor das Wirtschaftsreferat nicht einmal weiß, über welche Gewerbegebiete und Gewerbeflächenbedarfe wir verfügen, ist jede Aussage über die Inanspruchnahme des Gewerbegebietes im Hafen reines Wunschdenken des Wirtschaftsreferenten.

Zweitens wäre eine Inanspruchnahme von der Art des Gewerbes abhängig. Das heißt, dass diese Fläche, wie gesagt, wenn alle anderen Flächen im Stadtgebiet mit Gewerbe belegt wären, nur unter der Voraussetzung einer hohen Anzahl von Arbeitsplätzen in Frage käme. Eine kleinteilige Zerstückelung scheidet daher aus. Von einem großen Investor, der diese Voraussetzung erfüllen würde, ist zwar alle drei Jahre die Rede, aber bis heute gibt es keinen entsprechenden Investor.

Drittens unterliegt das jetzige Hafengebiet bereits einer Beschränkung hinsichtlich der möglichen Lärmbelastung für die umliegenden Stadtteile. Das heißt, jedes hinzukommende Gewerbe, an welcher Stelle auch immer, muss die strengen Lärmkontingente im Hafengebiet einhalten. Dies würde natürlich auch auf das Gewerbegebiet südlich der Wiener Straße zutreffen. Die gegenwärtige Lärmbelastung im Hafen liegt an der Obergrenze der rechtlich zulässigen Werte. Dies schließt faktisch die Nutzung eines weiteren Gewerbegebietes aus.

Da weder eine, geschweige denn alle drei Voraussetzungen erfüllt sind bzw. erfüllt werden können, ist eine Inanspruchnahme der Fläche im ehemaligen Hafenindustriegebiet Süd faktisch ausgeschlossen.
"Und das ist gut so", ergänzt der Fraktionsvorsitzende der SPD im Nürnberger Rathaus Christian Vogel. "Wir haben genau deshalb auch auf unserem Zukunftskonvent in diesem Jahr mit den Bürgerinnen und Bürgern diesen Sachverhalt genau erörtert. Nicht zuletzt deshalb bleiben wir bei unserer Haltung Der Wald südlich der Wiener Straße wird auch in Zukunft ein Ort der Ruhe und Naherholung."