Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

die Suche nach qualifizierten Fach- und Führungskräften bzw. nach geeigneten Auszubildenden gestaltet sich auch in Nürnberg zunehmend schwieriger. Die Tatsache, dass  große Unternehmen oftmals eher eine Bewerberflut verzeichnen und kleinere Unternehmen bei Bewerbern kaum wahrgenommen werden, ist nicht von der Hand zu weisen. Talentierte zweit- oder drittplazierte BewerberInnen werden im Auswahlprozess einfach abgelehnt, obwohl sie von Unternehmen an einem anderen Standort oder einem anderen Unternehmen innerhalb des gleichen Standorts dringend gesucht werden. 

Damit wichtige Erkenntnisse aus den Bewerbungsprozessen innerhalb einer Stadt, bzw. der Metropolregion nicht verloren gehen, könnte eine Datenbank, ein sogenannter „Talentpool“ aufgebaut werden. Dies hat zum Vorteil, dass Kontakte und Empfehlungen ausschließlich am eigenen Wirtschaftsstandort verbleiben, geringe und geteilte Kosten für die Unternehmen bei der Kandidatensuche entstehen und die BewerberInnen sichtbar für mehrere Unternehmen am gleichen Wirtschaftsstandort sind.

Denkbar wäre darüber hinaus auch, diesen Talentpool im Sinne von „Dual Career“ auszuweiten auf die Empfehlungen für LebenspartnerInnen von auswärtigen neuen Mitarbeitern, die ja oftmals auch Unterstützung beim beruflichen Neuanfang am neuen Ort benötigen. Auch diese Profile wären sicherlich spannend für den Pool. 

Die SPD-Stadtratsfraktion stellt deshalb zur Behandlung im Ausschuss Recht, Wirtschaft und Arbeit folgenden Antrag: 

Die Verwaltung prüft den Aufbau und die Implementierung eines solchen Talentpools für Nürnberg, bzw. die Metropolregion. Eine umsetzungsorientierte und effiziente Kooperation mit Kammern und Unternehmen sowie eine gemeinsame Finanzierungsmöglichkeit sind dabei zu berücksichtigen.

Antragstellerin

 

Katja Strohhacker