Testlauf für anonymisierte Bewerbungen

SPD-Vorschlag umgesetzt

Ein Jahr nach dem erfolgreichen Abschluss des Modellprojektes der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, startet nun auch die Stadt Nürnberg einen Pilotversuch für anonymisierte Bewerbungen. Anonymisierte Bewerbungen enthalten weder Namen, noch Angaben zu Alter, Geschlecht oder Herkunft. Dadurch soll verhindert werden, dass persönliche Vorurteile - vielleicht sogar ganz unbewusst - im Auswahlprozess eine Rolle spielen. So können die Chancen derer, die sonst auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt werden, erhöht werden. Die SPD-Stadtratsfraktion hatte deshalb beantragt, dass die Stadt Nürnberg solche Bewerbungsverfahren probeweise einsetzt und die Ergebnisse auswertet.

"Die Stadt hat sich bislang in der Personalpolitik bezüglich der Gleichstellung und der interkulturellen Öffnung der Verwaltung verdient gemacht. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass durch anonymisierte Bewerbungen die Chancengleichheit noch erhöht werden kann, insbesondere im Hinblick auf Migrationshintergrund und Alter", sagt die personalpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion Gabriele Penzkofer-Röhrl. "Unbewusste Barrieren im Kopf bedeuten hier auch einen Verzicht auf Potenzial".

Das Modell-Verfahren wird nun erstmals bei einer Ausschreibung für das Amt für Kultur und Freizeit getestet. "Wir wissen, dass die Vorbereitungen für dieses Verfahren viel Arbeit gemacht haben und freuen uns, dass nun der Startschuss gefallen ist. Wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis und wünschen uns weitere Tests, insbesondere auch im gewerblichen Bereich", fügt Penzkofer-Röhrl hinzu und weist darauf hin, dass Nürnberg zu den wenigen Kommunen gehört, die sich an dieses Verfahren heranwagen.