Wohnraum für sozial Schwache

Meinungsaustausch mit der katholischen Stadtkirche

Wichtiger Meinungsaustausch über den Wohnraummangel in der Stadt.

Sobald Schwester Franziska Dietele (Café Fenster zur Stadt) in Telefonaten mit Vermietern erwähnt, dass sie sich von Seiten der Caritas für sozial Schwächere auf Wohnungssuche begeben hat, sind die Gespräche beendet. Mit dieser Art Diskriminierung hat sie es täglich zu tun und das macht es ihr fast unmöglich, den Menschen, die sie um Hilfe bitten, eine Wohnung zu vermitteln. Das berichtete sie Mitgliedern der SPD Stadtratsfraktion bei einem Meinungsaustausch mit der katholischen Stadtkirche.

Zu Beginn der Gesprächsrunde führte Dekan Hubertus Förster ein weiteres Problem an: Denn, um sozial Schwächeren in Nürnberg einen Wohnsitz ermöglichen zu können, müsse der Stadtrat eine Erhöhung des Mietzuschusses beschließen. Die grundsätzliche Bereitschaft diese Anregung umzusetzen besteht in der SPD Stadtratsfraktion, hier vertreten durch Christine Limbacher (sozialpolitische Sprecherin) und Brigitte Reuter. Wenn der Mietspiegel, der kommenden Herbst veröffentlicht wird, wie abzusehen steigt, sei eine Anpassung der Obergrenze ohnehin notwendig. Problematisch dabei ist die darauf folgende Mietmarktentwicklung, wonach die Vermieter die Mieten voraussichtlich anheben werden. Die Situation wird sich demnach nicht ändern: Sozial Schwächere werden dann ebenso wenig an Wohnraum herankommen können und das Grundproblem des Wohnraummangels besteht weiterhin. 

Um dieses Problem anzugehen, müsse die Stadt sich um Sozialimmobilien im Stadtgebiet kümmern und neue Wohngebiete ausweisen, was wirtschaftlich zu annehmbaren Preisen allerdings kaum machbar sein wird.

Des weiteren wurde beraten, dass die Mitarbeiter von Jobcenter und Verwaltung  in ihrer Arbeitshaltung flexibler werden müssten. Zu häufig wird an Weisungen und Formelkatalogen festgehalten und die Gesamtumstände nicht beachtet, was sozial Schwächeren die Wohnungssuche noch zusätzlich erschwert.

Eine Lösung hierbei könnte eine Schulung in den jeweiligen Institutionen in der Betrachtung von Einzelfällen darstellen. Um eine Sensibilisierung  der Zuständigen zu erreichen, unterbreiteten die Gesprächsteilnehmer den Vorschlag einen Situationsbericht anhand von Beispielen zusammenzustellen und ihn den verschiedenen Geschäftsstellen (Verwaltung/Jobcenter), wie auch den Parteien (Sozialausschuss) zukommen zu lassen. Dann könne man auf die verschiedenen Institutionen zugehen, damit diese den Wohnungssuchenden in Zukunft vorurteilsfrei und individueller begegnen.

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Diskussion

Klaus | 12.06.12 22:25

Die SPD hat mit Erhöhung der Haus und Grundsteuern, der Erhöhung der städtischen Gebühren wesentlich dazu beigetragen dass Wohnen in Nürnberg so teuer geworden ist. Es ist scheinheilig nun sich zu beschweren. Wir brauchen einen neuen fähigen Oberbürgermeister der nicht die VAG Preise und Gebühren ständig erhöht