Nürnberg bleibt von Gigalinern verschont

Erfolg für SPD-Initiative

  • von  Thorsten Brehm
    29.11.2011
  • Beiträge

Im April 2011 hatte sich der Verkehrsausschuss der Stadt Nürnberg auf Antrag der SPD erstmals mit den Riesen-Lastern von 25 Metern Länge und 44 Tonnen Gewicht, genannt „Gigaliner“, befasst. „Das Votum gegen die XXL-LKW war dabei eindeutig“, erinnert sich der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Brehm. „Zu lang, zu gefährlich und verkehrspolitisch unsinnig – so war der überwiegende Tenor der Stadträte.“ Über Parteigrenzen hinweg sprach man sich gegen einen Modellversuch von Bundesminister Ramsauer zur Erprobung der Gigaliner aus und machte deutlich, dass man den Güterverkehr lieber verstärkt auf die Schiene verlagern will.

Als dann die Regierung von Mittelfranken bei der Stadtverwaltung die Eignung bestimmter Routen in Nürnberg für den Modellversuch abfragte, übermittelte Oberbürgermeister Ulrich Maly das deutliche und ablehnende Votum der Stadträte.

„Nach aktuellem Sachstand haben wir uns mit Erfolg gewehrt“, freut sich nun SPD-Stadtrat Brehm. „Auf unseren städtischen Straßen wird kein Gigaliner fahren. Das klare Nein wird bei der bayernweiten Versuchsplanung berücksichtigt.“

Nürnberg ist damit nach Berichten der Bayerischen Staatszeitung die einzige angefragte Stadt in Bayern, die sich rechtzeitig mit dem umstrittenen Feldversuch auseinandergesetzt und im Interesse der Sicherheit und des Straßenzustands dem fragwürdigen Projekt einen Riegel vorgeschoben hat.

„Es bleibt zu hoffen, dass FDP und Union bei den Riesen-Lastern bundesweit einlenken. Sonst wird noch mehr Güterverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert“, fürchtet der SPD-Stadtrat.

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Diskussion

staumaus | 30.11.11 17:27

Gigaliner: endlich wieder ein genialer
Beschluss dere SPD Stadtratsfraktion
in Verkehrssachen. Wird der Güter-verkehr an der Stadtgrenze auf die
Schiene verlagert oder so oder was?
1) 40 Jahre Unfähigkeit am Ende (an den
Rampen) des Franken"schnell"wegs
2) Autobahnanbindung Airport A3 "Hirn
ausschalten" aber
höchste Arbeitslosigkeit in Bayern und über "soziale Gerechtigkeit" schwadro-
nieren (OB beim Neujahrsempfang).
Armens rotes Jammertal.

Dr. Dieter Volk | 16.12.11 15:46

Man hält es nicht für möglich: Es gibt Stadträte, die sich vorausschauend mit unangenehmen Dingen befassen.
Was Ramsauer da anzettelt, ist verkehrstechnischer und verkehrsökologischer Schwachsinn. Das weiß jeder, und jeder Stadtrat jeder Stadt hätte das trottelige Ja seiner Verwaltung stoppen können.
Ein Lob dem Nürnberger Stadtrat, und allen Stadträten, die diese Problematik aufgegriffen und den Beschluss mit getragen haben.