Verbesserung der fachärztliche Betreuung in stationären Pflegeeinrichtungen

Immer mehr Ärzte verweigern aus finanziellen Gründen Besuche bei Kassenpatienten in Pflegeheimen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

immer mehr Ärzte verweigern aus finanziellen Gründen Besuche bei Kassenpatienten in Pflegeheimen. Dies geht zu Lasten der schwerstpflegebedürftigen und chronisch kranken Bewohner/innen. Heime in Bayern werden genötigt, alte Menschen per Krankentransport in die Praxis zu bringen. Eine aktuelle Umfrage bei Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände ergab über zwei Dutzend Fälle von nicht mehr geleisteten Hausbesuchen in Heimen (NN vom 24.02.2009). In Berlin gibt es bereits 40 festangestellte Ärzte in Pflegeheimen und auch der Münchner Pilotversuch „Arzt im Pflegeheim“ ist sehr erfolgversprechend. Diese Projekte haben den Nachweis erbracht, dass ein qualitatives Plus bei der Betreuung der Bewohner/innen erreicht wird. Außerdem wurden dadurch Krankenhauseinweisungen und damit verbundene Fahrtkosten deutlich reduziert.

Angesichts dieser positiven Erfahrungen wäre eine ähnliche Versorgungsstruktur auch in Nürnberg anzustreben.

Die SPD-Stadtratsfraktion hat bereits im Oktober 2007 einen Antrag gestellt, der sich mit dieser Thematik beschäftigte. Um diesem Nachdruck zu verleihen, stellt sie nun zur Behandlung im nächsten Sozialausschuss und im Werkausschuss NürnbergStift folgenden weiter gehenden

Antrag: 

1. Die Verwaltung befragt Nürnberger Pflegeheime zur Situation der Fachärztlichen Versorgung

2. Die Verwaltung informiert über das Berliner und Münchner Modell.

3. Die Verwaltung zeigt auf, unter welchen Voraussetzungen ähnliche Strukturen in Nürnberg entwickeln werden können, um die ärztliche Betreuungsqualität im stationären Pflegeeinrichtungen zu verbessern.

4.  Eine Kooperation zwischen NürnbergStift und Klinikum zur Verbesserung der Fachärztlichen Versorgung ist anzustreben. 

Mit freundlichen Grüßen

Gebhard Schönfelder

Vorsitzender