Bahnhof Märzfeld

Der Weg zum Erinnerungs- und Opferort beginnt

Heute begannen die Arbeiten an der Sichtbarmachung am Erinnerung- und Opferort „Bahnhof Märzfeld“. Damit kommen wir dem langjährigen Wunsch der SPD-Stadtratsfraktion nach der Würdigung des Ortes der Opfer und dessen Einbettung in die erinnerungskulturelle Arbeit am Areal ein Stück näher.

„Seit Beginn meiner Stadtratstätigkeit ist es mir als Bürgerin, als Jüdin und auch als Mensch ein großes Anliegen, diesen Ort in die Erinnerungskarte der Stadt stärker einzubinden“, sagt Diana Liberova auch in ihrer Funktion als Kulturpolitikerin. „Viele vor allem junge Menschen wissen nichts um die Bedeutung und das Schicksal, welches von diesem Bahnhof aus die Opfer der Nazi-Gewalt ereilte. Und es freut mich, dass wir dieses Thema nun mit konkreten, sichtbaren Veränderungen angehen werden und den Opfern einen Namen und mit den geplanten Schicksalsgeschichten wieder ein Gesicht geben“, fährt sie fort.

Seit vielen Jahren bemängelt die SPD-Fraktion, dass der Bahnhof Märzfeld, trotz der historischen Bedeutung, nicht die Aufmerksamkeit bekam, die er verdiente und der breiten Öffentlichkeit nicht zugänglich war. „Es war bestimmt nicht leicht die Bahn an der Stelle zu bewegen, aber nun geht es voran“, hält Liberova fest, die zuletzt im Antrag 2021 die Schaffung eines Erinnerungsorts forderte.

Für viele Opfer des Nationalsozialismus und der Shoa war der Bahnhof Märzfeld eine letzte Station vor der Verschleppung und dem Tod in NS-Vernichtungslagern in ganz Europa von Treblinka bis nach Riga. Den Bahnhof zu einem Ort der Erinnerung und der Sichtbarmachung der Namen dieser Opfer zu machen, ist deshalb ein wichtiger Teil des Gedenkens und der Erinnerungskultur. Darüber hinaus ist der Bahnhof Märzfeld auch für andere Opfer (Verschleppte der Zwangsarbeit, Vertriebene und Flüchtlinge) ein wichtiger Ort des Gedenkens.

Gerade die Tatsache, dass die Stadt der „Täter“ es bisher kaum schaffte „Opferorte“ in den Blick zu nehmen, wird nun mit der Sichtbarmachtung und den nun anzugehenden Änderungen verändert. Bis 2025 soll das nun fertig werden. Die Einbettung des Orts dann in die erinnerungskulturelle Arbeit wird dann die nächste Herausforderung sein.

Wir hoffen auch, dass der Ort in seiner Gestaltung und der Bedeutung dann auch von den Bürgerinnen und Bürger als solcher gesehen und gewürdigt wird.

Kontakt: Diana Liberova