Wiedergeburt des geförderten Wohnungsbaus

Bezahlbarer Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten

 Noch vor wenigen Wochen hat die SPD-Stadtratsfraktion in einem Pressegespräch die „Renaissance des geförderten Wohnungsbaus“ gefordert. „Konnten im Jahr 2014 laut Wohnungsbericht nur lediglich 86 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau fertiggestellt werden, so stehen wir jetzt vor einer erfreulichen Entwicklung, die sich mit dem „Sonderprogramm Wohnungsbau“ abzeichnet“, so der planungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Gerald Raschke.  

Auf den 10 städtischen Flächen und einer staatlichen Fläche entstehen ab 2017 insgesamt 1500 Wohnungen. Davon werden 850 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau errichtet, welche 30 Jahre im Bestand gehalten werden müssen. „Mit der Übertragung von sechs Flächen an die wbg und der Konzeptausschreibung von drei weiteren Flächen erfüllt die Stadt Nürnberg ihren wichtigsten sozialpolitischen Auftrag. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten“. Darüber freut sich Raschke ganz besonders, „denn jetzt werden die jahrelangen Bemühungen um mehr bezahlbaren Wohnraum endlich belohnt“.  

Mit diesen 1500 Wohnungen wird aber nicht nur eine klaffende Lücke im Wohnungsbau geschlossen, sondern gleichzeitig auch für viele Menschen bezahlbarer Wohnraum geschaffen. Das kommt allen Bevölkerungsschichten zu Gute. Ob Alleinerziehende, Rentnern, Familien, Behinderten, anerkannte Asylbewerbern und Menschen mit geringem Einkommen. Das Sonderprogramm trägt dazu bei, dass die Mietpreise nicht so schnell steigen und befördert so eine Entspannung auf dem Mietermarkt.  

Raschke verweist auch darauf, dass mit dem Instrument der „mittelbaren Belegung“, welches bei fünf der 10 Flächen vorgesehen ist, klare Vorteile verbunden sind. So stellt die mittelbare Belegung eine soziale Durchmischung sicher, da die Belegungs- und Mietpreisbindungen nicht an den geförderten neu zu schaffenden Wohnungen, sondern an bereits bestehenden, bisher ungebundenen Wohnungen im Bestand des Bauherren bzw. der Wohnungsbaugesellschaft geschaffen werden. Dies hat den Vorteil, dass dort die Mieten oftmals geringer sind, als bei neu zu schaffenden Wohnraum. Die Belegungsrechte werden zudem stadtweit verteilt. Damit stehen diese Wohnungen in der Regel schon vor Ablauf der eigentlichen Bauzeit zur Verfügung. Mit diesem Instrument werden auch Quoten von bis zu 100% gefördertem Wohnungsbau erreicht, ohne eine soziale Monostruktur zu schaffen.  

Raschke mahnt trotz dieser beachtlichen Zahl an kurzfristig entstehenden neuen Wohnungen an, in den Anstrengungen nicht nachzulassen. Er fordert, dass nun auch die nächsten 10 Flächen priorisiert und dem Markt zugeführt werden müssen.