Stadträte besuchen Institutionen der Sucht- und Drogenhilfe

SPD-Fraktion beteiligt sich an Aktion Rollentausch.

  • von  Sonja Bauer
    17.11.2015
  • Beiträge

Rollentausch 2015: SPD-Fraktion legt Fokus auf das Thema Sucht und Drogenhilfe

Alljährlich beteiligen sich Politiker in ganz Bayern, auch die Stadträtinnen und Stadträte der Rathaus-SPD, an der Aktion Rollentausch. Ziel ist es, Einblick in die tägliche Praxis der sozialen Arbeit zu bekommen, das Verständnis für soziale Problemlagen in unserer Gesellschaft zu fördern und miteinander neue Erfahrungen zu sammeln. Die Arbeitsgruppen Soziales, Gesundheit und Jugendhilfe der SPD-Stadtratsfraktion widmen sich in ihrem diesjährigen Rollentausch aus aktuellem Anlass nur einem Thema: der Drogenproblematik. Die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Sonja Bauer, erklärt dazu: „Seit Jahren verfolgen wir mit Sorge die Situation in Nürnberg mit dem Anstieg der Drogentoten und dem gleichzeitigen drohenden Wegfall vieler Substitutionsplätze. Neue Drogen wie Crystal Meth und sogenannte Kräutermischungen sind leichter zu bekommen und aufgrund ihrer verschiedensten Zusammensetzungen unkalkulierbarer." Die deutliche Zunahme des Konsums von Kräutermischungen, besonders bei Jugendlichen, war zuletzt auch Thema im Jugendhilfeausschuss. Bauer weist darauf hin, dass in Nürnberg schon viel in Sachen Prävention getan wird und auch die wichtige Zusammenarbeit der einzelnen Akteure wie z.B. Polizei und mudra gut klappt. „Trotzdem müssen wir uns immer wieder die Frage stellen, was wir noch tun können. Die Szene ändert sich ständig, da muss auch die Politik am Ball bleiben", so Bauer. Durch den diesjährigen „Rollentausch" wollen die Mitglieder des Stadtrates sich bei den verschiedenen Akteuren vor Ort selbst ein umfassenderes Bild von der aktuellen Situation machen und auch mit Betroffenen sprechen.

Diese Erfahrungen werden sie dann auch an den Runden Tisch zum Thema Drogenkonsumräume in Nürnberg einbringen, der im Dezember stattfindet. Die SPD hatte eine entsprechende Initiative der mudra im Sommer unterstützt und sich für einen solchen Runden Tisch eingesetzt. Dabei soll es auch um die Chancen für ein bayerisches Modellprojekt zum Thema Drogenkonsumraum in Nürnberg gehen – eine langjährige Forderung der SPD-Fraktion, wie die gesundheitspolitische Sprecherin Anita Wojciechowski und die stellvertretende Vorsitzende Gabriele Penzkofer-Röhrl betonen. Hier sei man aber auch auf die Mithilfe des Freistaats angewiesen. Mit Blick nach München wünschen sich die Stadträtinnen deshalb pragmatische Ansätze.

„Erfahrungen aus anderen Bundesländern, der Schweiz und Österreich zeigen, dass Drogenkonsumräume helfen können, Leben zu retten und sie außerdem einen niederschwelligen Zugang zu Beratungs- und Hilfsangeboten bieten", so Wojciechowski.

Folgende Institutionen der Sucht- und Drogenhilfe besuchen die SPD-Stadträte im Rahmen der Aktion „Rollentausch" ab kommender Woche:

- Hängematte e.V. Notschlafstelle für Drogenabhängige Jugendliche: Sonja Bauer und Claudia Arabackyj

- mudra – Alternative Jugend- und Drogenhilfe e.V.: Michael Ziegler und Aynur Kir

- Klinikum Nürnberg: Werner Gsänger

- Lilith e.V. Verein zur Unterstützung von Frauen mit Drogenproblematik: Gabriele Penzkofer-Röhrl und Elke Härtel´

- Franz-von-Assisi Straßenambulanz der caritas: Jasmin Bieswanger