Wohnen im Jahr 2025 in Nürnberg

GEWOS-Gutachten bestätigt den eingeschlagenen Weg in der Wohnungspolitik

  • von  Gerald Raschke / Fabian Meissner
    30.10.2015
  • Beiträge, Wohnen

Am 29.10. wurde im Stadtplanngsausschuss das Gutachten zum „Wohnen im Jahr 2025“ der Firma GEWOS vorgestellt. Es geht auf einen bereits im Jahr 2011 von der SPD-Stadtratsfraktion gestellten Antrag zurück. Der planungspolitische Sprecher der Rathaus-SPD Gerald Raschke erklärt: „Das Gutachten bestätigt mit seiner Analyse des Wohnungsmarktes noch einmal die wohnungspolitischen Prämissen unserer Politik. Dazu gehört, dass Nürnberg wächst, die Menschen in den Außenbezirken älter werden, dass eine steigende Nachfrage auf eine zu geringe Bautätigkeit trifft, dass Wohnbauflächen fehlen und deshalb die Mobilisierung weiterer Flächen erforderlich ist, dass die Gruppe der einkommensschwächeren Älteren deutlich steigen wird und dass nicht zuletzt die Familien eine weiter wichtige Zielgruppe darstellen. Diese Erkenntnisse sind bereits in unsere Politik der letzten Jahre eingeflossen und werden z.B. im jährlichen Wohnungsbericht auch dargestellt. Von den 11 genannten Maßnahmen und Instrumenten für die Umsetzung des Gutachtens, wenden wir bereits sechs an. Dies ist eine schöne Bestätigung unseres eingeschlagenen Weges zur Stärkung des Wohnungsbaus und zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums.“

Neben den bereits in Umsetzung oder im Fokus befindlichen Prämissen, zielen die beiden weiteren von GEWOS formulierten Leitziele "Stärkung der Quartiere als Wohnstandorte“ und „Mehr Dialog zwischen den Wohnungsmarktakteuren“ auf Bereiche ab, die für die zukünftige Entwicklung des Nürnberger Wohnungsmarktes ebenso wichtig sind. Die sozialraumorientierte Versorgung mit passgenauen Angeboten im Quartier scheint dem wohnungspolitischen Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Fabian Meissner, einer der Kernpunkte zu sein. "Hierzu bedarf es noch mehr Kommunikationsplattformen aller Akteure am Wohnungsmarkt, um den Bedarfen der Zukunft auf der Spur zu bleiben", so Meissner.

Kritisch wird von Raschke die extrem große Spannweite bei dem prognostizierten Neubaubedarf gesehen: „Je nach Szenario wird von einem Neubaubedarf zwischen 10.800 Wohneinheiten (WE) und 32.400 WE ausgegangen. Ob die mittlere Variante mit der Annahme, dass ein Neubaubedarf von 22.600 WE erforderlich ist, dem tatsächlichen Neubaubedarf entspricht, wird die Zukunft zeigen. Eine solide Planungsgrundlage liefert sie nicht. Dagegen spricht auch, dass eine noch nicht quantifizierbare Nachfrage von anerkannten Asylbewerbern in diese Prognose noch nicht einbezogen werden konnte. Von unserer Seite wird deshalb alles getan, um möglichst viel bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“

Raschke weist darauf hin, dass als nächster Schritt die erforderliche Abstimmung mit dem Grün- und Freiraumkonzept und dem Gewerbeflächenentwicklungsprogramm ansteht. Diese wird ebenfalls noch Auswirkungen auf die Einschätzung des erforderlichen Wohnungsbaus haben. Wenn es gelingt, die Ergebnisse auch noch in die Erkenntnisse der erstellten Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepte zu integrieren, sieht Raschke  eine gute Grundlage für das von der SPD-Fraktion geforderte „Stadtentwicklungskonzept  zum Wohnen im Jahr 2025“.