Aufbau einer Datenbank für Aufsichtsräte (m/w)

Die Realisierung sollte unter Einbeziehung des Vereins erfolgsfaktor FRAU erfolgen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

die Frauenquote für Aufsichtsräte ist im Koalitionsvertrag verankert, die Unternehmen haben sich darauf einzustellen – auch darauf, dass es bei Nichterfüllung Sanktionen folgen. Die Quote soll mindestens 30% in Aufsichtsgremien betragen und ab 2015 soll es eine verbindliche Zielgröße für die Erhöhung des Frauenanteils in Vorständen oder in oberen Management-Ebenen geben. 

Die Beschwerden der Unternehmen, sie fänden keine geeigneten Frauen für die Aufsichtsratspositionen, wird dabei oftmals als Argument für die Nichtbesetzung mit weiblichen Aufsichtsräten angeführt. Deshalb ist es umso wichtiger, Transparenz zu schaffen und zu fördern. Wie? Eine professionelle Datenbank, in der sich Kandidatinnen oder Kandidaten eintragen und registrieren können, ist eine Möglichkeit dafür. Dies erleichtert allen Suchenden die Recherche und macht Kandidatinnen und Kandidaten sichtbar.  

Bereits 2009 war die Stadt Nürnberg bundesweit die erste Kommune, die beschloss ab 2014 die Aufsichtsgremien der städtischen Tochtergesellschaften mit einem Frauenanteil von 40 % zu quotieren. Sie setzte damit als Stadt der Menschenrechte auf mehr Heterogenität in den Leitungs- und Aufsichtsgremien.  Dieser Vorbildcharakter gereicht heute womöglich schon zum Wettbewerbsvorsprung als Wirtschaftsstandort, da mehr Diversität mittelfristig zu mehr Qualität führt. Um diesen Wettbewerbsvorteil insbesondere bei der Anwerbung von „High Potentials“ sowie Fach- und Führungskräften auszubauen, sollte nun ein weiterer Schritt mit der Etablierung einer solchen Datenbank erfolgen. 

Ein Konzept dafür liegt vor. Der Verein „erfolgsfaktor FRAU“ hat dieses erarbeitet. Die Umsetzung könnte durch eine Agentur, die solche Datenbanken professionell realisiert, erfolgen. 

Die SPD stellt deshalb zur Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag: 

Die Verwaltung erstellt ein Konzept zur Einführung einer Datenbank für Aufsichtsräte (m/w) und unterstützt die Realisierung o.g. Datenbank unter Einbeziehung des Vereins erfolgsfaktor FRAU durch folgende Schritte:

1.    Ansiedlung des „Datenbank-Projektes“ bei einem festen Ansprechpartner (Stadt und/oder IHK), bzw. Suche eines geeigneten Trägers und Netzwerkpartnern

2.    Bekenntnis zur und Förderung dieser Datenbank  (Erstellungsprozess, weiterer Ausbau)

3.    Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für die Datenbank in der Region

4.    Verknüpfung der Datenbank als Wirtschaftsförderungsinstrument mit sonstigen städtischen Aktivitäten und z.B. der Internetseite

5.    Unterstützung des Vereins Erfolgsfaktor FRAU  bei der Sponsorensuche

6.    Unterstützung bei der Etablierung der Datenbank bei Meinungsbildnern, Headhuntern, Managern und Unternehmern in der Region

7.    Bewerben der Datenbank bei potenziellen KandidatInnen.

Antragstellerin

 

Katja Strohhacker