Endlich mehr Chancengleichheit für städtische Beamte

Wartezeit für Weiterbildung vor Ort wird abgeschafft

Städtische Beamte, die sich neben ihrer Arbeit für höhere Aufgaben qualifizieren und weiterbilden wollen, brauchen künftig keine 13-jährige Wartezeit mehr einhalten. Dies wird der Personal- und Organisationsausschuss des Nürnberger Stadtrates am 7. Mai 2013 beschließen. „Wir haben uns lange dafür stark gemacht, die Wartezeit abzuschaffen. In extra anberaumten Gesprächen haben wir den städtischen Personalreferenten darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit, sich über die modulare Qualifizierung, einer Art „zweiten Bildungsweg“ weiter zu-qualifizieren, allen städtischen Beamtinnen und Beamten offen stehen muss, die gute Leistungen erbringen. Bedauerlicherweise hielt der Referent daran fest, diese modulare Qualifizierung nur nach einer Mindest-Wartezeit von mehreren Jahren zulassen zu wollen. Durch ein neues Urteil des Bundesverwaltungsgerichts kam es nun zu einem Umdenken: Die Wartezeit wird komplett abgeschafft, so wie wir es immer haben wollten“, erklärt SPD-Stadträtin Katja Strohhacker.

Von der Abschaffung profitieren all jene städtische Beamtinnen und Beamte, die vom mittleren Dienst in den gehobenen Dienst aufsteigen wollen. Sie können nun entweder die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Hof/Saale besuchen, oder sich berufsbegleitend neben ihrer normalen Tätigkeit weiterqualifizieren. „Dies ist für alle ein Vorteil, für die es nicht in Frage kommt, einige Zeit auszusetzen und wieder die Schulbank zu drücken. Ich denke da zum Beispiel an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich das finanziell nicht leisten können oder die vielleicht Kinder haben und deshalb nicht einfach die gewohnte Lebens- und Arbeitssituation verändern können“, merkt Strohhacker an. „Somit wird auf diese Weise nicht nur der zweite Bildungsweg bei der Stadt gestärkt, sondern auch die Chancengleichheit endlich erhöht. Dafür war es höchste Zeit.“