Oberbürgermeister und Wirtschaftsreferentin müssen dramatische Lage an der Baugrube endlich in den Griff kriegen. Nach widersprüchlichen Aussagen der letzten Tage, ist jetzt Führung gefragt. Die SPD-Stadtratsfraktion fordert nun konkrete Schritte, um die Südstadt von der belastenden Baugrube zu befreien. Viele Anwohner:innen, Passant:innen und Social-Media-Nutzende sehen die Baugrube mit Galgenhumor und haben sie ironisch in „Lago di Aufseß“ oder „Königs-See“ umbenannt.
„Die Südstädter brauchen Taten, nicht nur Worte. Was hat die Stadtspitze denn konkret unternommen um den Projektentwickler zum Baubeginn zu verpflichten? Wir fordern die Prüfung eines Bauzwangs und in letzter Konsequenz einer Enteignung. Die Stadt darf nicht mehr tatenlos zusehen“, erläutert Dr. Nasser Ahmed, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion und OB-Kandidat der SPD, „Es geht ja nicht nur darum, dass da eine unsägliche Grube ist, die das ganze Viertel belastet. Auf dem Gelände sollten Wohnungen entstehen, die wir in Nürnberg dringend brauchen. Auch im Interesse der Menschen, die eine Wohnung suchen, müssen OB und Wirtschaftsreferentin Druck machen!“
Die Aussagen sind widersprüchlich. Während der Oberbürgermeister in der Presse (Nürnberger Nachrichten vom 22.7.2025) zitiert wird, „ihm seien die Hände gebunden, er könne den Eigentümer, das Unternehmen Ten Brinke, nur auffordern, für Sicherheit zu sorgen“, fordert Wirtschaftsreferentin Heilmaier den Projektentwickler über instagram auf, mit dem Bau zu beginnen: „Wir fordern, dass jetzt endlich etwas geschieht“ und im Begleittext heißt es: „Wir sorgen dafür, dass sich endlich etwas tut“.
„Die Baugrube am Aufseßplatz hat sich zu einer echten Belastung für die Anwohnenden und Gewebetreibenden im Viertel entwickelt. Der mehrjährige Stillstand ohne Perspektive auf Fortschritt führt zur Abwertung des Viertels“, stellt Christine Kayser, Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion und Sprecherin für Stadtplanung klar. „Wir fragen uns: was macht Oberbürgermeister Marcus König denn dagegen? Seit 2021 herrscht in der Baugrube am Aufseßplatz faktisch Stillstand. Die Grundrisse der Wohnungen und die laufende Nachbarschaftsklage – mit nicht aufschiebender Wirkung für den Baubeginn – können nicht als Gründe für eine vierjährige Stagnation angeführt werden.“
Deshalb hat die SPD-Stadtratsfraktion in einem Antrag die notwendigen Fragen gestellt, die dringend bearbeitet werden müssen.
„Es ist vollkommen klar: die Situation wird für die Anwohnenden und die Geschäftsinhaber immer schwieriger. Ratten, Mücken und ausbleibende Kundschaft bereiten vielen Sorgen. Wir – die SPD-Stadtratsfraktion – wollen mehr Grün und Aufenthaltsqualität für die Südstadt und keine Baugruben und Witze auf ihre Kosten. Für die Menschen in der Südstadt müssen wir Antworten finden auf die Fragen: Welche Maßnahmen können wir als Stadt ergreifen? Wie können wir mit dem Projektentwickler zusammen diese Probleme schnellstmöglich lösen?“, fasst Gerhard Groh, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD und Stadtrat aus der Südstadt zusammen, der die Fragen vor Ort sieht.



