SPD-Oberbürgermeisterkandidat und SPD-Fraktionsvorsitzender Nasser Ahmed spricht sich klar für den Erhalt eines eigenständigen Kulturreferats in Nürnberg aus.
„Die Herausforderungen im Kulturbereich sind zu groß, als dass man sie nebenbei erledigen könnte. Kultur ist keine Kür, sie ist demokratische Infrastruktur. Deshalb braucht es ein starkes, eigenständiges Referat“, so Ahmed.
Kritik übt Ahmed an der fehlenden Haltung des amtierenden Oberbürgermeisters. „Ich erwarte vom Oberbürgermeister ein eindeutiges Bekenntnis zur Eigenständigkeit. Es ist nicht die Zeit für ausweichende Antworten. Dadurch entsteht der berechtigte Eindruck, dass hier im Hinterzimmer die Zerschlagung des Kulturreferats geplant wird. Nürnberg hat Anspruch auf Klarheit vor der Wahl: Bleibt das Kulturreferat eigenständig – ja oder nein? Schweigen schafft Unsicherheit für Institutionen, freie Szene und Ehrenamt.“
Ahmed fordert neue Impulse für die Kulturpolitik Nürnbergs. Der einseitige Fokus auf die Ausweichspielstätte der Oper habe der Debatte um kulturpolitische Schwerpunkte nicht gutgetan. Auch die Bewerbung als Kulturhauptstadt habe nur wenig Nachhaltiges hervorgebracht – mit Ausnahme des Projekts an der Kongresshalle. „Die Stadtgesellschaft steht nicht still. Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft, in der mehr als die Hälfte der Menschen familiäre Wurzeln außerhalb Deutschlands hat. Deshalb müssen wir uns immer wieder fragen, wie wir alle Bevölkerungs- und Einkommensgruppen mit den Angeboten erreichen.“
Ein besonderes Anliegen ist dem Sozialdemokraten starre Kategorien wie „Hochkultur“ auf der einen und „Sozio- oder Subkultur“ auf der anderen Seite zu überwinden. „Gerade deshalb braucht es ein Referat, das die Themen vernetzt denkt“, betont Ahmed. Die SPD stehe dabei in der kulturpolitischen Tradition von Hermann Glaser, dem früheren Kulturreferenten Nürnbergs. „Wir wollen Kultur für alle – nicht nur zum Konsumieren, sondern auch zum Mitmachen.“
Wichtige Bausteine der städtischen Kulturpolitik sieht Ahmed in den Umsonst-und-Draußen-Festivals, in der Kinderkultur und in der Weiterentwicklung der deutschlandweit einzigartigen Kulturläden. Dazu kommen die vielen Festivals, wie die ION, NueJazz und NuePop, die Nürnberg zu einer echten Festivalstadt machen.
Zu einem echten Highlight der kommenden Jahre kann das Dürer-Jubiläum 2028 werden. Letzteres sei eine große Chance, Nürnberg international zu präsentieren und viele Gäste in die Stadt zu holen. Für die Finanzierung schlägt er die Einführung einer Übernachtungssteuer vor. „Die CSU-geführte Staatsregierung blockiert das bislang. Das bevormundet nicht nur uns Kommunen, sondern ist auch kurzsichtig. Diese zusätzlichen Einnahmen brauchen wir für die notwendigen Investitionen und viele großartige Projekte.“

