Der Tourismus in Nürnberg ist ein Wirtschaftsfaktor mit viel Potenzial. Schon heute lassen Nürnbergs Gäste aus dem In- und Ausland an die 2 Milliarden Euro in der Stadt, das sind fast 10 Prozent des Nürnberger Bruttoinlandsprodukts. Davon leben viele mittelständische Betriebe, mehr als die Hälfte fließt in Handel und Dienstleistung, der Rest in das Gastgewerbe. Viele Arbeitsplätze hängen davon ab, mehr als 30 000 Haushalte können damit versorgt werden. Doch es ist durchaus Luft nach oben. In Nürnberg gibt es eine vielseitige Gastronomie, fast 17 000 Betten in einer bunten Hotellandschaft, eine Shopping-Fußgängerzone, die sich europaweit sehen lassen kann und eine phantastische Museenlandschaft mit der Nürnberger Burg als Mittelpunkt. Nicht zu vergessen sind das Dokumentationszentrum und das Memorium Nürnberger Prozesse mit dem Saal 600. Beide Orte sind für eine Mehrheit der ausländischen Besucher ein Reiseanlass.

Durch ein hervorragendes Management der Nürnberger Congress- und Tourismuszentrale konnten in den letzten Jahren die Übernachtungen auf 2,7 Millionen im Jahr 2014 gesteigert werden, das sind über eine halbe Million mehr als vor 5 Jahren. Dies ist auch dem Tourismusfonds zu verdanken, der von Ulrich Maly im Jahre 2009 initiiert wurde. In diesen Topf zahlen die Nürnberger Hotellerie und die Stadt jeweils hälftig ein, was in Deutschland als Modell Prototypcharakter hat. Damit konnte vor allem der Bereich des Städtetourismus maßgeblich gesteigert werden.

Im Jahr 2015 könnte die 3 Millionen - Grenze geknackt werden! Dabei sieht die SPD langfristig 4 Millionen Übernachtungen als Ziel, welches durch die weitere Steigerung im Bereich des Städtetourismus, aber auch durch ein weiterhin erfolgreiches Messe- und Kongresswesen erreicht werden kann. Die Nürnberg Messe gehört zu den Top Ten in Europa und zu den 15 größten Messegesellschaften weltweit. Hier gilt es, den internationalen Anteil der Besucher von einem momentanen Anteil von 8% auf mindestens 20% zu steigern. Während die Messe und das Nürnberg Convention Center für die größeren Veranstaltungen gut aufgestellt sind, hat Nürnberg eine Angebotslücke im wachsenden Markt der Veranstaltungen unter 1000 Personen. Der Bau eines neuen Konzertsaals an der Meistersingerhalle, der zugleich im Ensemble mit den „alten“ Gebäuden die Funktion eines Kongresszentrums erfüllen wird, könnte zur Schließung der Lücke beitragen.

Sowohl für Messe- und Kongresswesen als auch für den Städtetourismus ist ein erfolgreicher Flughafen mit vielen Direktverbindungen innerhalb Deutschlands und ins europäische Ausland von großer Bedeutung. Es müssen von allen Seiten weiterhin größte Anstrengungen für unseren Flughafen unternommen werden. Wir brauchen ihn nicht nur, um selbst wegzufliegen, sondern um attraktive und leicht erreichbare Destination für unsere Gäste zu sein.