Nürnbergs Wirtschaft zeichnet sich durch einen ausgewogenen Mix von Großunternehmen und Mittelstandsbetrieben sowie von High-Tech-Sektoren und Traditionsbranchen aus. Technologisch innovative Produktionsunternehmen sowie leistungsfähige Handwerksbetriebe finden in Nürnberg einen idealen Standort.

Ein idealer Standort für Unternehmen setzt natürlich voraus, dass ausreichend und passende Gewerbeflächen zur Verfügung stehen.

Um aktuelle Informationen zu nationalen und internationalen  Gewerbeflächenanfragen zu erhalten, hat die SPD Fraktion kürzlich die Verwaltung beauftragt einen Bericht zu erstellen, der Aufschluss gibt, wie viele und welche Art von Gewerbeflächenanfragen in Nürnberg eingegangen sind. Wir wollen auch wissen, aus welchen Bereichen die Gewerbeflächennachfragen stammen. Also ob z.B. verstärkt aus der Büro- und Dienstleistungsbranche oder den Bereichen Produktion/ Handwerk und Logistik/Großhandel Anfragen stammen. Und natürlich interessiert dabei, ob Ansiedlungsvorhaben an nicht verfügbaren Gewerbeflächen scheiterten oder es dafür andere Gründe gibt.

Grundsätzlich gilt es immer zu beachten, dass ein Großraum oder eine Region nur begrenzt Flächen für Gewerbezwecke bieten kann. So spielt die Nachfolgenutzung bzw. Umnutzung von Brachflächen oder ungenutzten Verkehrs- und Bauflächen aus stadtstrukturellen, wirtschaftlichen, planerischen und umweltpolitischen Gründen vor der Neuausweisung von Flächen eine bedeutsame Rolle. Vergessen werden darf ebenso wenig die (Weiter-) Entwicklung ehemaliger Bahnflächen.

Das Motto ist also: Innenentwicklung vor Neuausweisung. Vorhandene Flächenpotentiale müssen zuerst vollständig ausgeschöpft werden. Dennoch müssen auch Flächen vorgehalten werden, für nicht absehbare Neuansiedlungen oder um die Abwanderung von Unternehmen zu verhindern. Ein adäquates Angebot an baureifen, kurzfristig verfügbaren Gewerbegrundstücken im städtischen Zugriff muss vorhanden sein. Rund 1.700 Hektar der Nürnberger Siedlungsfläche sind im Flächennutzungsplan als gewerbliche Baufläche dargestellt.

Im Bereich der Innenentwicklung steht insbesondere in den kommenden Jahren zum Beispiel die Wiedernutzung des ehemaligen Quelle Areals an.

Eine der größten zu entwickelnden Flächen im Stadtgebiet ist die ehemalige Bahnfläche am Südbahnhof an der Brunecker Straße. Mit rund 90 ha ist sie die größte Einzelfläche, die zu je einem Drittel für Wohnen, Gewerbe und Grün umgenutzt wird. Mit der Entwicklung des Areals an der Brunecker Straße entsteht ein neuer attraktiver Stadtteil, der die Bedarfe für Wohnen und Gewerbe genauso abdeckt, wie die Forderung nach unmittelbaren Grün- und Erholungsflächen.

Um die zukünftigen Bedarfe an Gewerbeflächen besser einschätzen und planen zu können, haben wir zudem ein Gewerbeflächengutachten in Auftrag gegeben. Dies soll auch Aufschluss darüber geben, an welchen Standorten, für welche Branchen und in welchen Größen Gewerbeflächen bereitgestellt werden müssen, um auch zukünftig attraktiver Wirtschaftsstandort zu bleiben.