Fachkräfte- und Standortmarketing

Fachkräftemangel ist derzeit eine der größten Herausforderungen für innovative Wirtschaftsstandorte. Der Wettbewerb der Regionen hat längst begonnen, bis 2020 werden in Bayern insgesamt über 230.000 Arbeitskräfte fehlen.

Auch Nürnberg wirbt um die klügsten Köpfe, um hiesige Forschungseinrichtungen und Unternehmen nachhaltig zu sichern und für die Zukunft zu rüsten. Gleichzeitig verzeichnet Nürnberg  - bedingt durch den Strukturwandel der letzten Jahre - einen hohen Anteil langzeitarbeitsloser Menschen. Während ganze Industriezweige weggebrochen sind, konnten die verschwundenen Arbeitsplätze nicht sofort ersetzt werden. Dank einer starken mittelständischen Unternehmenslandschaft konnte dieses Ungleichgewicht teilweise aufgefangen werden.

Die Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt zeigt aber auch zunehmend die Nachfrage nach spezifischem Fachwissen und -können. Nürnberg muss als Standort deshalb auch in die Köpfe und das Bewusstsein der Fach- und Führungskräfte. Mit der Initiative www.HI-POTENTIAL.de wirbt Nürnberg deshalb um die klugen Köpfe und macht Lust auf Arbeiten und Leben in einem attraktiven Umfeld.

Die Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie ist ein Top-Thema für potentielle Fachkräfte, Unternehmen sowie für Regionen. Auf dem Weg zur "familienfreundlichsten Wirtschaftsregion" muss dieses Ziel versiert gefördert und vorangetrieben werden, schließlich gilt es als die wichtigste Zielsetzung des Rats(vorsitzenden) der "Europäischen Metropolregion Nürnberg". Um diesem Ziel tatsächlich näher zu kommen, muss auch die kommunale Wirtschaftsförderung geeignete Maßnahmenpakete schnüren.

Arbeiten in einem Umfeld mit Willkommenskultur! Das wünscht sich jeder, der in unsere Stadt kommt. Die Einrichtung eines Welcome Centers sowie die Umsetzung vieler guter Ideen aus regionalen Netzwerken muss deshalb schnell vorangetrieben und umgesetzt werden. Die jährliche Fachtagung der Allianz pro Fachkräfte liefert wichtige Impulse, von denen bereits einige verwirklicht wurden.

Beschäftigte zieht es zudem in eine Region, die Vorreiterreiterrollen übernimmt. Auch hier kann sich die Stadt Nürnberg sehen lassen. Bereits Ende 2009 beschloss der Nürnberger Stadtrat auf Initiative des Oberbürgermeisters und der SPD eine Quotierung der kommunalen Aufsichtsgremien - bundesweit erstmals. Mindestens 40% eines Aufsichts- oder Verwaltungsrats müssen mit Frauen besetzt sein. Diesem Beispiel sollen sich nun auf Antrag der SPD auch viele weitere Unternehmen aus der Metropolregion anschließen. Gerade im Hinblick auf das Fachkräftepotential von Frauen bzw. Müttern ist es dementsprechend umso wichtiger, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Vorsorge zu treffen.

Eine weitere Initiative der SPD ist die Anregung eines Talentpools. Ergänzend zu bereits erwähnten Maßnahmen, die Fachkräftepotential heben sowie anlocken sollen, ist der Rückgriff auf vorhandenes, aber nicht voll genutztes Potential bedeutend: Mithilfe einer Datenbank können Bewerber und Bewerberinnen, die etwa bei großen Unternehmen nicht zum Zuge gekommen sind, sich in eine Datenbank eintragen oder eingetragen werden. Mit der Zugriffsmöglichkeit registrierter Unternehmen auf diesen Bewerberpool können schnell geeignete Kandidaten und Kandidatinnen für Unternehmen gefunden werden.

Fachkräftebedarf zu decken erfordert ein Bündel an Maßnahmen und beginnt bereits bei bildungspolitischen Ansätzen im frühkindlichen Alter. Dafür setzt sich die SPD Stadtratsfraktion ein. Wir meinen, kein Arbeitskräftepotential darf verloren gehen, dies ist nicht zuletzt auch eine wirtschaftspolitische Notwendigkeit.

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