Straßenbäume

81.000 Bäume gibt es in Nürnberg außerhalb der Wälder

Straßenbäume sind häufig Gegenstand von Diskussionen im Stadtrat.

Der beim Thema "Grün in der Stadt" beschriebene Argumentationszusammenhang hinsichtlich einer mittelalterlich geprägten Stadt gilt gleichermaßen für die Stadtbäume: es war schlichtweg zu wenig Platz für Baumgruben und bewusst eingepflanzte Bäume im Strassenbereich. Sicherlich waren die Patrizierhäuser in ihrem privaten Innenhof mit Bäumen ausgestattet, aber nur wenigen Kaufleuten kam offenbar früher in den Sinn, die Straßenzüge Nürnbergs systematisch zu bepflanzen. Die Einführung der Nürnberger Baumschutzverordnung im Jahr 1977 war von heißen Diskussionen begleitet, wie Zeitzeugen heute noch glaubhaft beteuern. Seither gelangte jeder einzelne Baum immer mehr in den Blickpunkt der gärtnerischen, politischen und öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion. Folge von dieser Fokussierung auf den einzelnen Stadtbaum war die Schaffung einer eigenen Abteilung für Straßenbäume im Gartenbauamt der Stadt Nürnberg im Jahr 1985!

Bäume sind seither immer wieder Anlass zu emotional und mitunter verbittert geführten Auseinandersetzungen: Ihre Fällung wird einerseits von einer Reihe von Bürgern misstrauisch beäugt. Andere Bürger wiederum sprechen sich vehement gegen die Pflanzung von noch mehr Straßenbäumen aus, da sie „keinen Dschungel vor der Haustür“ wollen, wie ein Anwohner der Wilhelm-Späth-Straße im Februar 2008 plastisch formulierte. Beim Servicetelefon des SÖR gehen auch immer wieder Anrufe von Bürgern ein, die der Ansicht sind, die Fällung von Bäumen in ihrer Straße „bestellen“ zu können, da sie die Bäume vor ihrem Haus im Verdacht haben, Allergien auszulösen. Die Bäume werden also einerseits heiß geliebt und andererseits für fehlendes Licht und fehlenden Raum für Parkplätze verantwortlich gemacht.

SÖR ist verantwortlich für die kontinuierliche Kontrolle und Pflege von 81.000 Straßenbäumen, davon 26.000 in Einzelstandorten und 55.000 in flächenhaften Beständen sowie für die Verkehrssicherheit von 23.000 Bäumen in Kleingartenanlagen und 190.000 in Grünanlagen.

Die SPD-Stadtratsfraktion hat in den letzten Jahren mit Anträgen und Initiativen an der  Mittelerhöhung zur Neupflanzung von Bäumen mitgewirkt und wird dies auch in Zukunft weiter versuchen.

 

 

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