Chance nutzen: Wärmewende schaffen!

In der heutigen Sitzung des Stadtrats wurde die Kommunale Wärmeplanung der Stadt Nürnberg diskutiert. Durch den Plan gibt es nun eine Übersicht, welche Heizungstechnik für einzelne Gebiete in der Stadt sinnvoll ist. Für etwa 50 Prozent der Nürnberger Haushalte ist eine Versorgung mit Fernwärme sinnvoll, für 50 Prozent sind Wärmepumpen oder Biomasse am besten geeignet. An einigen Stellen kommen auch neue Nahwärmenetze in Frage.

"Mit unserem Antrag zur kommunalen Wärmeplanung haben wir 2022 die Weichen gestellt - noch vor Verabschiedung des Bundesgesetzes dazu. Wir haben in Nürnberg ambitionierte Ziele und wollen bis 2045 klimaneutral sein. Daher müssen wir die Zeit optimal nutzen", so Christine Kayser, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion. „Die Gebäudeeigentümer:innen haben nun eine zusätzliche Planungsgrundlage. Sie können sich bei ihren Überlegungen für den Heizungstausch daran orientieren. Das macht die Entscheidung für eine Heizungsart einfacher.“

Nürnberg ist Vorreiter in der kommunalen Wärmeplanung und früher als andere Kommunen in die kommunale Wärmeplanung als strategischen Planungs- und Transformationsprozess eingestiegen. Somit liegen bereits jetzt wertvolle Erkenntnisse vor.

Neben dem Heizen mit erneuerbaren Energien ist die Senkung des Wärmebedarfs der Gebäude mittels Energieeffizienzmaßnahmen ein wesentlicher Baustein.

"Die gute Nachricht ist: die Wärmewende kann gelingen! Wir sollten jetzt die Chance nutzen und möglichst alle mitnehmen. Daher haben wir uns für einen Ausbau der Energieberatung eingesetzt. Die Menschen sollen die Möglichkeit haben, sich zu informieren und ihren Energieverbrauch und die Kosten zu senken, da gerade im Bereich der Gebäudesanierungen noch sehr viel Potenzial steckt", erklärt Gerhard Groh, stellvertretender Vorsitzender und umweltpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion.

Der Beschluss im heutigen Stadtrat wurde durch die Verwaltung auf Initiative der SPD-Stadtratsfraktion entsprechend ergänzt.

"Der Bericht zeigt: wir haben die Chance von Öl und Gas wegzukommen. Fernwärme, Wärmepumpe und Biomasse ergänzen sich gut - wo das eine nicht möglich oder sinnvoll ist, funktioniert das andere", ordnet Dieter Goldmann, energiepolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, den Bericht der Verwaltung ein.

Für eine grobe Einteilung des Stadtgebiets kann der "Rings" der B4R als Orientierung dienen: vor allem innerhalb des "Rings" ist ein Anschluss an das Fernwärmenetz sinnvoll, das durch die N-ERGIE stufenweise ausgebaut wird. Dieser Ausbau bei gleichzeitiger Umstellung der Wärmeerzeugung dafür auf erneuerbare Energien ist eine der wichtigsten Maßnahmen.

Außerhalb des Rings macht meist eine Wärmepumpe oder eine Biomasseheizung mehr Sinn.

Eine Absage erteilt der kommunale Wärmeplan dem Aufbau eines Wasserstoffnetzes für Endkunden. Dieses wird als nicht wirtschaftlich bewertet.

Kontakt: Christine Kayser, Gerhard Groh, Dieter Goldmann